Liebherr R920 compact in 1:14,5

  • Hallo Modellbauer,

    nach längerer Zeit des stillen Mitlesens möchte ich heute einmal mein aktuelles Projekt vorstellen.

    Da auch immer öfters die Kompaktbagger in den Fokus kommen wollte auch ich einen bauen. Die Entscheidung fiel nun auf den R920 compact, da ich davon noch ein 1:50 Modell rumstehen hatte an welchem ich die Maße nehmen konnte.

    Der Antrieb wird komplett mit Brushless- Motoren realisiert und die Armbewegungen natürlich mit Hydraulik.

    Für die Drehdurchführung möchte ich mal ein Experiment mit Kugellagern wagen. Hat jemand den Strom schonmal so durchgeführt und kann was dazu sagen? Wenn das gar nicht geht werde ich die normale Schleifringdurchführung nehmen.

    Natürlich sagen Bilder mehr als 1000 Worte, deshalb möchte ich hier erst einmal mit den CAD Ansichten starten.

    Die einzelnen Blechteile des Baggers habe ich auf meiner CNC Maschine aus Blechplatten ausgefräst. Der Bagger wird großteils in Messing ausgeführt. Zum einen, weil ich das gut löten kann, zum anderen um das nötige Gewicht zusammen zu bekommen. Hier also noch Bilder vom Baggerarm, welchen ich heute zusammengesteckt habe. Es darf noch erwähnt sein dass es natürlich ein Verstellausleger ist.

    Zusammengebaut wird das ganze indem ich die Nasen, welche im dritten bild gut zu sehen sind umbiege. Dadurch wird die ganze Baugruppe zusammengehalten.

    Weitere Bilder und natürlich auch Informationen werde ich hier immer wieder einstellen.

    Viele Grüße
    Philipp

  • Hallo Philipp,

    Ich habe mit Kugellagern für die Stromdurchführung sehr gute Erfahrungen gemacht. Läuft seit einigen Jahren ohne Probleme.

    Viele Grüße
    Martin

  • Hallo Martin,

    gut. Dann bin ich ja auf dem richtigen Weg. Ich möchte die Drehdurchführung zugleich auch noch als Drehkranzverstärkung nutzen und da bietet sich diese Bauweise ja an. Bin mal gespannt.

    Viele Grüße
    Philipp

  • Hallo,

    das nächste kleine Update zum Compact.
    Gestern habe ich die Blechteile des Unterwagens miteinander verbunden und eine Stellprobe gemacht. Es passt soweit alles, als nächstes geht es ans Löten.

    Die Kettengleider sind zwar etwas breiter als beim Original aber das stört mich nicht weiter. Diese sind von "Faroe" und können bei Aliexpress bestellt werden, falls das jemand interessieren sollte.

    Grüße
    Philipp

  • Jap. CAD ist komplett selbst erstellt. Mit Inventor 2013. Das ganze hat ca. 2 Monate gedauert, es waren aber auch Pausen dazwischen. Wie ich oben ja schreibe verwende ich grundsätzlich ein 1:50 Modell um Maße nehmen zu können. Da fehlen zwar die feinen Details, aber die sind mir persönlich auch nicht sooo wichtig.

    Grüße
    Philipp

  • Hallo Matze,
    danke für den Link. Das hilft und sieht genau so aus wie ich es brauche. Aber wie hat du die Kabel vernünftig an die legierten Stahllager gelötet? Bei mir funktioniert das irgendwie immer ganz schlecht...aber vielleicht bin ich au nur ein schlechter Löter :kratz:

    Gruß
    Philipp

  • Servus Philipp,

    ich habe die Lager an den Stellen an denen ich löten muss mit dem Dremel angeschliffen.
    Hat Super funktioniert.
    Mittlerweile habe ich die Durchführung auch schon extrem klein gebaut, hat auch funktioniert.

    Gruß

    Matze

    Gruß

    Matze


    Das Leben ist zu kurz zum ärgern!!! :essen:

  • Hallo Modellbaukollegen,

    zum Abschluss der Weihnachts- und Neujahrzeit gibt es von mir ein Update zum Compact. Der Rohbau des Modells ist zum größten Teil abgeschlossen, und natürlich möchte ich hier ein paar Bilder mit euch teilen...

    In den Bagger werden die 20x20 Ventile kommen, auch wenn die größer bauen als die 16x16 die, wie ich auf der Messe in FN gesehen habe, in den Compacts drin sind. Trotz des vergleichsweiße niedrigen Heckaufbaus ist genug Platz um alles unter zu bringen. Mit etwas Glück wird es auch noch für ein Soundmodul reichen (unter der Kabine) :bitte:

    Oben in den Bildern sieht man, dass ich an der Kabine mal versucht habe die 3d gedruckten Teile zu lackieren. Das ist alles eine wunderbare Sache wären da nicht die Schichten, die man immer und überall sieht. Ich überlege schon die ganze Zeit wie ich das glatt kriegen soll. :Wand: Ebene Flächen sind nicht das Problem, nur die Strukturabschnitte, Hinterschnitte und alles was klein und doof zum Hinkommen ist. Über Tipps und Tricks wäre ich sehr dankbar.

    Und dann habe ich vor kurzen aus dem Augenwinkel etwas gelbes am Straßenrand gesehen, was ich SOFORT abgelichtet habe bevor es abtransportiert wird... :thumbup:
    Hier das Original, welches wirklich schwer zu finden ist.

    ...und natürlich darf der Vergleich nicht fehlen

    Jetzt wird es sprichwörtlich ans Eingemachte gehen. Die ganze Technik muss rein. Was feststeht ist, dass ich an den Zylindern meine eigenen Hydraulikverschraubungen einsetzen will, weil die einfach echter sind als die Pneumatikverschraubungen.
    Ich hatte die Verschraubungen im Fellerkopf meines Tigercats laufen, und erstaunlicherweiße haben die dichter gehalten als der Zylinder selber. :freude: Ich werd mir da allerdings endlich mal eine richtige Vorrichtung bauen müssen um die Teile machen zu können.


    Das ist der alte Zylinder und die hydraulischen Verschraubungen.

    Soviel von mir zum aktuellen Stand der Arbeiten. Wenn Fragen offen sind, oder auch noch detailliertere Bilder gewünscht sind gerne schreiben, dann werde ich da noch was hochladen. :)

    Beste Grüße

    Philipp

  • Hallo Philipp,

    Der Bagger wird Klasse, freue mich schon auf weitere Fortschritte.

    Gruß Thomas

    Auf Dauer hilft nur V8 POWER
    :grins: NOOTEBOOM Trendsetters in Trailers :grins:

  • Hallo Modellbauer,

    heute gibt es das nächste Update zum Compact.

    In den letzten wochen habe ich den Unterwagen ferig gebaut, nun muss diese nur noch lackiert werden. Grundiert ist er schonmal, ich warte nur noch auf besseres und vor allem wärmeres Wetter.

    Die Antriebsstränge habe ich ebenfalls wie Fumotec mit Brushlessmotoren gebaut. Ob das die kleinen Getriebe auf dauer wirklich aushalten?

    Die Abdeckkappe sowie viele andere Kleinigkeiten und Zierteile habe ich auf meinem 3d Drucker gedruckt. Ich bin da immer wieder erstaunt, was für genaue Ergebnisse der liefert. :staunen:
    Die Drehdurchführung habe ich dann natürlich auch gleich selber gemacht. ob sie dicht hät werden wir sehen. Zur Not habe ich schonmal eine Öffnung gelassen, durch die das Öl abtropfen kann...

    Die Drehdurchführung ist die Lösung mit Kugellager, das ist am einfachsten und funktioniert trotzdem sehr gut.

    Nach dem der Unterwagen soweit fertig war habe ich am Oberwagen weitergemacht. Dazu habe ich mir erst einmal eine Hydraulikpumpe von Kampshoff Modellhydraulik bestellt und diese etwas modifiziert. Ich möchte das Öl von unten aus dem Tank ansaugen und dazu mussten die Saug und Druckbohrung der Pumpe auch unten und nicht oben sein. Ich habe die Pumpe also "auf den Kopf" gedreht. Drei neue M3 Bohrungen und die Sache war erledigt.

    Ich wollte es mir ebenfalls nicht nehmen lassen die Ventile selber zu bauen, zumal ich eine kleine Optimierung einbauen wollte, die ich bei den Premaconventilen etwas vermisse. Angenehmer nebeneffekt ist natürlich dass ich einen halben 1000er gespart habe :grins:

    An den Grundkörpern sieht man diese Nierenförmigen Vertiefungen. Das sind die Steuerkanten, welche ich auf der CNC mit eingefräst habe. Ich erwarte mir davon vor allem eine Feinfüligere ansteerbarkeit, auch ohne das man die Servos mit der Fernsteuerung in den letzten paar Prozent trimmen muss. ich mag die ganze Programmierung nicht besonders und suche deshalb nach einer einfacheren lösung. oweit ich es gesehen habe sind bei den Originalen Premaconventilen auch so eine "Art" Steuerkante drin, aber die sind ned wirklich sauber ausgeführt.

    Am Schwierigsten war es allerdings die Teile zu Läppen, also die Oberflächen aufeinander abzustimmen und EBEN zu bekommen. Zwei Tage hat das gedauert. Eine elende Arbeit :scheisskram:
    Aber irgendwann waren die beiden Blöcke dann fertig...

    Zusammen mit Akku, Pumpe ud Tank hab ich die Ventile dann angeordnet und auf der Platte des Oberwagens verschraubt. Es geht echt eng zu und ich hoffe mal, dass ich den Platz für die Schläuche richtig bemessen habe.

    Die Zylinder habe ich auch selbst gefertigt. ich bin da mittlerweile zu einem Standardzylinder übergegangen, der Egal für welches Fahrzeug immer den gleichen Zylinderkopf und Boden besitzt und nur im Durchmesser variiert. Das ist einfacher und geht auch schneller von der Hand. Der Zylinder auf dem Bild hat innen 12mm und gehört ans Planierschild.

    Es fehlen nur noch die beiden Haupthubzylinder, die müssen noch gemacht werden und bekommen evtl. auch etwas Verrohrung wie beim Original. DIe lange Anschlüsse auf den Zylindern habe ich zum einen so gemacht, weil sie einfach fester aufgelötet werden können und weil sie die bei Liebherr mittlerweile üblichen Lastbruchsicherungen simulieren.

    Soviel vorerst zum aktuellen Stand. Bei Fragen gerne in die Kommentare oder per PN schreiben.

    Viele Grüße
    Philipp

  • Eine Frage gibt es noch von mir zur Kampshoffpumpe. Wenn ich die Platte, in der der Sauganschluss für den anbaubaren Tank ist mit der Bohrung auf die Druckseite drehe...kann ich dann dort meinen Manometer anschließen zum den Druck einstellen?

  • Hallo Modellbauer,

    nach längerem gibt es heute ein Update zum Liebherr Compact Bagger. Das Thema mit den Ventilen hat sich doch etwas länger hingezogen. Deshalb mache ich an dieser Stelle einmal einen kleinen Ausflug zu deren Bau.

    Mit den im letzten Beitrag gezeigten Ventilteilen hatte ich so meine Probleme. Ich hab sie einfach nicht dicht bekommen und hatte eine sehr große innere Leckage. Ich war der Meinung, dass die Ventilschieber schon etwas Luft brauchen, auch deshalb, weil die Parallelität der Ober- und Unterseite der Schieber nicht so 100 prozentig war. Das kam aber auch daher, dass ich die Teile von Hand erst auf einer Steinplatte geschliffen und dann auf einer Handläppplatte geläppt habe.

    Als ich meinen Bagger in Betrieb nehmen wollte fiel mir jedesmal der Arm nach unten, weil das Öl einfach zurückfloss. Ich hatte einen Schieber, welcher 6 hundertstel schmäler war als seine Einfassung. Das ist der Tod für ein solches Hydrauliventil.

    Also musste eine Lösung her, und die Bestand in einer Läppmaschine. Die habe ich dann auch gebaut. Mit einer alten Läppscheibe aus Grauguss und einem Getriebemotor. Betrieben wird das Ganze über das Netzgerät, das funktioniert einwandfrei. Die Halter für die Läppschalen habe ich auf meinem 3D Drucker gedruckt.

    Als Schleifmittel verwende ich Siliziumkarbid (SiC), welches ich in dem im modellbau verwendeten Hydrauliköl HLP22 auflöse. Das Öl ist recht dünnflüssig, was besonders wichtig ist. Ich meine, dass beim Läppen noch dünnflüssigeres Öl verwendet wird, aber ich will keine Riesensauerei um die Läppmschine haben, das war schon jetzt der Fall :grins:

    Mit der gebauten Maschine hat es dann auch sehr gut funktioniert. Ich konnte meine alten Einfassungen für die Ventilschieber zwar nicht mehr retten, dafür habe ich dann aber neue gemacht.

    Auf den alten Einfassungen sieht man sehr gut, wie stark die Parallelität abweicht. Diese sind im Bild nur einseitig nochmals geläppt worden, und der Materialabtrag fand nur dort statt, wo die Teile dunkel matt und nicht glänzend sind.

    Hier habe ich dann die neuen Einffassungen mit den Schiebern geläppt. Ich verwende zum Läppen 1000er SiC. Bestellt habe ich auch eine 400er Körnung, habe die allerdings nicht gebraucht. Es hat sich für mich gezeigt, dass ich die Teile jeweils eine halbe Stunde laufen lasse, sie dann umdrehe und wieder eine halbe Stunde laufen lasse, bis sie vollständig geläppt sind. dadurch erreiche ich auch absolute Parallelität. Die Ventilschieber werden anschließend nochmal je eine halbe Stunde auf jeder Seite laufen gelassen, bis sie ca. 1 hundertstel schmäler sind als die Einfassungen.

    Ach ja. Bevor geläppt wird wird das gefräste Rohteil auf einer Magnetspannplatte noch überschliffen, damit Erstens die Parallelität der Ober- und Unterseite schon da ist und Zweitens das Läppen nicht so lange dauert.

    Damit habe ich auch absolute Dichtigkeit der Ventile hinbekommen.

    Zusammenbau der Ventile. Im Bagger sind zwei 3fach Blöcke drin, die Ventile haben das 20x20 er Maß.