KOMATSU PC-490 LC von Fumotec - Baubericht aus dem Zillertal

  • Hallo Baggergemeinde!
    Als Neuling auf diesem Sektor möchte auch ich meinen Baubericht und meine Erfahrungen kundtun. Ich hoffe, dass ich damit anderen Modellbauern Tipps geben kann oder dass jemand sagen kann: so würde ich das auf keinen Fall machen.
    Kurz zur Vorgeschichte:
    Ich betreibe seit über 30 Jahren Flugmodellbau, bezeichne mich als "handwerklich geschickt" und habe vergangenes Jahr in Friedrichshafen die Modellbaumesse besucht. Von den ganzen Sendungen auf DEMAX begeistert habe ich den Entschluss gefasst, ins Baggerleben einzusteigen.
    1.Fehler: Entschluss gefasst - Bruder Bagger Umbau auf Hydraulik.
    Ergebnis: Frästeile aus Alu und Niro samt Fräsdateien und einen jungfräulichen Bruder Bagger aus dem Netz gekauft, sehr schnell begriffen, dass man Alu Teile nicht einfach zusammenstecken kann und dann halten diese. Auch die Niro Teile halten nicht von alleine. Beide Materialien müssen geklebt, geschweißt oder gelötet werden. Technisch zu Hause keine Möglichkeiten - Projekt verworfen bzw. alles 1 zu 1 weiter verkauft. (Glück gehabt)
    Zwischen Hoch: Earth Digger 4200XL - über einen Deutschen Händler einen Earth Digger 4200XL zu einem guten Preis ohne Sender erworben, da den mein 29-jähiger Sohn sich eingebildet hat. Ergebnis: Produkt für den Preis ok, jedoch keinerlei Unterlagen, keine Ansprechstelle, keine Service-Hotline ect.
    Nach kurzem Einsatz bei den Donau Auen in Wien leckt ein Zylinder. Wochenlanges Warten auf Ersatzteil, da der Händler ja Garantie gibt.
    2.Fehler: "Günstiger Chinabagger" CAT-Imitat - Im Forum bin ich auf eine Diskussion gestoßen, dass jemand einen Chinabagger als CAT390D angeboten hat und es da um die Frage des Markenschutzes ging. Durch Zufall bin ich dann vermutlich auf den angeblichen 'Übeltäter' gestoßen und habe mit dem Kontakt aufgenommen. Er hatte noch so ein Gerät mit kleinen "Lackschäden und mit leichten Problemen in der Hydraulik". Ich handelte einen (für mich zumindest vorläufig) Wahnsinnspreis aus und bekam den Bagger in einer Holzkiste geliefert. Gott sei Dank hatte ich die Option vereinbart, dass ich den Bagger zurückgeben kann, sollte die Technik nicht in Gang zu kriegen sein. Das böse Erwachen kam dann am Nächsten Tag, als ich Öl einfüllte und den Bagger versuchte in Betrieb zu nehmen. Was soll ich groß sagen: 2 Tage in meinem Bastelraum verschi..., das Einzige was funktionierte war das Fahrwerk. Beim Schwenken drehte der Bagger noch eine Viertel Umdrehung nach, da der Motor das Gewicht nicht abbremsen konnte. Die Hydraulik brachte ich nur teilweise zum Laufen, der Arm machte nur teilweise Bewegungen. Zudem lösten sich die Zylinder in die Einzelteile auf, da die Eisenteile lediglich verpresst waren. Bagger wieder in die Holzkiste (eher Holzsarg) und wieder zurück an den Absender. Es hat ganz schön viel Schriftverkehr gebraucht, bis ich mein Geld zurückerhielt. Mehr will ich dazu nicht sagen, schaut euch nur die Bilder an:

  • Damit der Beitrag nicht zu lang wird, habe ich jetzt unterbrochen.
    Nach den beiden 'Kardinalfehlern' habe ich nun doch etwas tiefer in die Geldtasche gegriffen und mir einen 'richtigen Modellbagger' gekauft. Jedoch nicht ohne den "Naturtrieb eines Zillertalers" - nämlich zu Handeln!! Das kommt noch aus den früheren Zeiten, wo man versucht, den Kaufpreis zu drücken und hinterher eine riesen Freude hat, etwas "günstig" erstanden zu haben. Nach stundenlangen Recherchen im Netz habe ich mich dann letztlich für den KOMATSU PC-490 von Fumotec entschieden. Ich nahm Kontakt mit dem Oberschäffff 'Frank' auf und versuchte den realen Kaufpreis zu drücken. Da biss ich erstmals auf Granit und Frank versuchte mir zu erklären, wie hoch die Herstellungskosten sind. Ich hatte so die Vorstellung, Erzeugung - Verkauf - Aufschlag so an die 100% - wie es halt so üblich ist. Also heckte ich einen neuen Plan aus:
    Ich konnte Frank von meinen 'Handwerklichen Fähigkeiten' überzeugen und es gelang mir tatsächlich, den heiß ersehnten Bagger nicht als
    "professionell vorgefertigten Bausatz", sondern in Einzelteilen zu erwerben. Ich ersparte mir (vorerst) ein paar Hunderter und hatte ich mein Ziel (zu Handeln) erreicht.
    Hier ein kleiner Auszug aus den Einzelteilen:

  • Die Summe der Ersparnisse reduzierte sich aber recht schnell, da ich neues Lötzeug (Lötgerät, Fitting Lötpaste, Fitting Lot usw.) kaufen musste. Meine Meinung - ich habe eh ein kleines Schweißzeug mit Gas-Sauerstoff zu Hause - stellte sich gleich als Fehleinschätzung heraus, da man damit nicht Weichlöten kann. Ich besorgte mir zusätzlich Messing Hartlot und begann voll Euphorie die Seitenschiffe zusammenzustecken und fing mit dem Hartlöten an.
    Hier noch ein paar Fotos über meine doch recht gut ausgestattete Modellbau Werkstätte:

  • Ich lötete am ersten Abend von 18:00 Uhr bis 01:30 Uhr, bis die Sauerstoffflasche leer war. Ich machte mal kurz die Tür ins Freie auf, da ich etwas Rauch in der Werkstätte hatte. Ich bekam schon etwas Kopfweh, dachte mir aber nix dabei. Als ich dann mit roten - juckenden Augen ins Bett ging, bekam ich ein Kratzen und Stecken in der Lunge und es artete in einen Dauerhusten aus, der bis in den Morgen andauerte. Außerdem wurde mir übel und ich hatte so starke Kopfschmerzen, dass ich in der Früh nicht zur Arbeit gehen konnte. Ich hatte mir also eine super schwere Kohlenmonoxyd Vergiftung eingehandelt und wer weiß wie lange ich noch in der Werkstätte stehen hätte können, wäre mir nicht das Schweißzeug ausgegangen. ICH VOLLTROTTEL!!! habe vor 30 Jahren einen Unfall aufgenommen, wo zwei junge Leute in der Dusche tot aufgefunden wurden, weil der Gas-Durchlauferhitzer den Sauerstoff aufgebraucht hatte.
    Das Hartlöten ging - mehr oder weniger - gut von der Hand. Der Nachteil dieser "Technik" ist jedoch ein gravierender: Das Material muss so stark erhitzt werden bis es glüht, damit das Lot fließt. Dadurch besteht natürlich die Gefahr, dass es die Teile verzieht. Nachdem ich meine kleine Sauerstoffflasche wieder auffüllen ließ, lötete ich noch eine Weile, bis es mir zu bunt wurde. Das wäre eine Baustelle, die kein Ende nimmt. Also ließ ich mir in einer Firma, die LKW-Aufbauten herstellt, die weiteren Schweißarbeiten durchführen. Zuerst den kompletten Mittelteil des Unterwagens, dann noch Teile der Fahrwerksgondeln, den Oberwagen und zuletzt noch den kompletten Löffel. Ihr werdet es nicht glauben, da arbeiten Profischweißer, die das ganze Jahr über nix anderes machen. Trotzdem kam ich auf eine Schweißzeit von ca. 4 Stunden, bis die Teile fertig waren. Ich war dabei und gab die Anleitungen, wo ich geschweißt haben möchte. Hier das Ergebnis:

  • Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass "Bauernschläue" nicht immer ein Vorteil ist. Mit diesem Wissen bis hier her hätte ich gerne die paar Euro mehr ausgegeben und den Origialbausatz von Fumotec gekauft!!!! Aber es kommt noch Dicker! WEICHLÖTEN

    Die vier Hydraulikzylinder und die Festverrohrungen wollte ich (Gscheiter) ja auch selbst löten, da ich ja Hobbybastler bin und alles kann. Das erste Lötset habe ich als Ösi in Deutschland online gekauft, da es um ein paar Euro billiger war. Natürlich Markenware von Rothenberger.
    Ich muss noch erwähnen, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt Frank von der Firma FUMOTEC schon mehrmals mit Mails bombardiert habe, da ich ja so viele Fragen hatte. Der muss Nerven aus Stahl haben - zuerst möchte ich Einzelteile, dann habe ich von Nix eine Ahnung, wie man sowas zusammenbaut. Aber Frank hat mir auf jedes Mail innerhalb kürzester Zeit geantwortet und hat bisher alle Fragen beantwortet. An dieser Stelle ein GROSSES LOB an FRANK, das nenne ich KUNDENSERVICE!!!!!
    Zum Lötzeug aus Germanien: 1 Set Rothenberger Gaslötzeug mit 2 Brennern, Gasflasche und Gasschlauch, zusätzlich einen Druckregler für Campinggasflaschen plus Fittinglötpaste und Lot. Lieferung rasch - Enttäuschung riesig - Schlauch passte weder auf Gasbrenner, noch auf Anschluss der Gasflasche. Verpackung war schon mal geöffnet, offensichtlich hat jemand den Schlauch ausgetauscht. Vor lauter Zorn alles zusammen - auch Lötpaste und Lot zurückgeschickt - vom Kauf zurückgetreten und Lötzeug von Konkurrenzhersteller im Werkzeugmarkt in meiner Umgebung gekauft. Moral von der Geschicht: Kauf wegen 3 Euro billiger im Ausland nicht!!!
    Endlich ging es ans Zusammenbauen der Hydraulikzylinder. Infos über den Umgang mit Fittingslötpaste und Fittingslot holte ich mir aus dem Internet. Kann jja nicht so schwer sein, Messingteile zusammenzulöten (dachte ich mir, bin ja Hobbybastler, der alles kann) Es dauerte eine ganze Weile, bis ich den Dreh heraus hatte, die richtige Menge der Lötpaste, die richtige Temperatur des Brenners, die richtige Menge des Lotes, das man dann noch dazugeben muss. Anschließend müssen die Lötstellen wieder gereinigt werden. Es gibt zwar eine Anleitung zu dem Bagger dazu, wo alles in 3-D gezeichnet ist, aber mit dieser alleine findet man für diese Arbeiten nicht das Auslangen. Da sind Die Fotos von den anderen Kollegen in diesem Forum schon sehr hilfreich. Na klar, FUMOTEC hat eben die Anleitung nicht für "Heimwerker" erzeugt, sondern für Modellbauer, die einen perfekt vorgefertigten Bausatz kaufen und den zusammenschrauben.
    Ich bin ja glücklicher Besitzer einer Drehbank mit Fräse. Daher war es logisch, dass ich meine Lötnähte oben und unten am Zylinder, die teilweise kleine Geschwüre hatten, kosmetisch nachbearbeitete. Dazu musste ich mir lediglich einen Drehstahl zurechtschleifen. (Ist ja alles keine Arbeit, sondern gehört eben zum Hobby )
    Das Kleinzeugs, das auch noch alles an die Zylinder angelötet wurde, verlangt schon Geschick und vor allem Ausdauer. Da ist dann der Gasbrenner schon sehr groß, auch wenn man den Kleineren der Beiden montiert hat. Die 4mm Messingröhrchen und die Nippel werden immer wieder gemeinsam warm, das llässt sich nicht umgehen. Ich hab dann auch noch den kleinen Gasbrenner (mit Feuerzeuggas betrieben) probiert, aber da bringt man die erforderliche HItze nicht her.
    Hier das Ergebnis meiner Lötkunst:

  • Nachdem ich meine Eisenteile einigermaßen zurechtgeschliffen und gefeilt hatte kam mir die Idee, dass diese jetzt noch Sandgestrählt werden müssen. Ich weigerte mich aber extrem, eine Sandstrahlbox zu kaufen, obwohl die nur knapp über einen Hunderter kosten würde. Denn 1. habe ich keinen geeigneten Platz dafür und 2. hab ich dafür nachher überhaupt keine Verwendung mehr.
    Durch fleißiges Lesen im Forum stieß ich auf die Website http://www.minitrucker-tirol.at/ und füllte das Kontaktformular aus. Es meldete sich bei mir ein überaus netter Modellbauer Namens 'Edwin' und ich erfuhr, dass dieser in meiner Umgebung wohnt. Wir unterhielten uns am Telefon und tauschten unsere Erfahrungen aus. Ich rief dann Edwin nach ein paar Tagen an und fragte, ob er jemanden wisse, der eine Sandstrahlbox hätte. Er sagte ganz trocken: "jo I hun oane". Ich konnte Edwin überreden, sich mal meine Eisenteile wenigstens mal anzuschauen, wozu ich zu ihm nach Hause kam. Ich bot ihm am Telefon noch ganz euphorisch an, dass ich ihm vielleicht auch mal was machen könnte, denn ich hätte ja eine Drehbank und Fräse und sonst noch allerlei Geräte und Werkzeuge.
    Als ich dann in Edwin 's Werkstätte kam, war es mir fast ein wenig peinlich was ich ihm als ev. Gegenleistung angeboten hatte. Sämtliche Geräte und Werkzeuge hatte Edwin auch - nur hatte er noch viel mehr als ich. Nämlich eine 3-D Fräse, Vorrichtung zum Pulver beschichten, eben eine große Sandstrahl Box und und und. Allles aufzuzählen wäre einfach zu viel. Alleine bei seinem Schraubensortiment bekam ich eine trockene Kehle. Aber das fiel Edwin gar nicht auf, er fragte mich nicht mal, ob ich ein Bier möchte ;( Edwin zeigte mir kurz die Funktion der Strahlbox und er erklärte sich bereit, meine Eisenteile in den nächsten Tagen zu strahlen. Er stand dafür sicherlich mindestens 3 Stunden vor seiner Box, obwohl er sicherlich für sein eigenes Hobby viel zu wenig Zeit hat. Dafür gebührt ihm ein kräftiges

    Das Ergebnis war überwältigend, das hätte ich mir nicht erträumen können. Ich konnte mich bisher leider bei Edwin noch nicht revanchieren, ich werde dies aber sicherlich noch nachholen. Er wollte keine Bezahlung, also werden wir dies auf seiner Baustelle in Form von einer Grillerei ausgleichen. Apropos: Edwin und ein paar Kollegen haben eine eigene "Minibaustelle" in Kolsass in Tirol, meines Wissens nach werden noch "Frächter und Maschinisten" aufgenommen. Ich habe mir die Baustelle angesehen und es kam mir so vor, wie die Baustelle auf der Inntalautobahn, nachdem die Strabag in Konkurs ging. Da wurde dann auch monatelang nicht mehr gearbeitet. Also: Edwin braucht dringend Unterstützung auf der Baustelle der Minitrucker Tirol!!!!!!
    Hier das Ergebnis, nachdem Edwin meine Eisenteile in seiner Ordination hatte:

  • Jetzt ging es darum, die ersten Teile mit Farbe zu versehen. Ich selbst bin kein Lackierer, ich hab jedoch einen Kollegen in einem weiteren Verein, dem ich angehöre, nämlich dem PUCH DS-50 Club Zillertal http://www.puchds50.com/
    Hubert ist gelernter Autolackierer und wir helfen uns gegenseitig. Seine erste Aufgabe war das Lackieren des Unterwagens, des Löffels und der Ketten mit der entsprechenden RAL-Farbe Dunkelgrau. Hubert hat vielleicht etwas zu viel Farbe aufgetragen, da ich wollte, dass die Teile zuerst grundiert werden sollten. Aber ich bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Schaut selbst!

  • Die obere große schwarze Kunststoffabdeckung, die Rad- und Drehkranzverkleidungen, die Hydraulikzylinder und die Grundplatte des Oberwagens waren nun an der Reihe zum Lackieren. Bei der oberen Abdeckung hat Hubert ein paar Lüftungsschlitze 'zulackiert', diese habe ich mit einem kleinen Bohrer wieder auffräsen müssen. Die Kunststoffteile sind eine eigene Wissenschaft. Wie man die bearbeiten soll, habe ich noch nicht herausgefunden. Zum Einen ist die Oberfläche rau, zum Anderen lassen sich diese nur sehr schwer schleifen. Vermutlich sollten diese öfters lackiert und wieder geschliffen werden, was aber die Details vernichten würde, die Frank in Mühsamer Arbeit hervorgearbeitet hat. Aber ich denke, dass man das von 1 Meter Entfernung aus eh nicht mehr sieht. Und mein Bagger soll auf die Baustelle, nicht auf die Ausstellung.
    Folgende Änderungen bzw. Tipps möchte ich euch nicht vorenthalten:

    Ich habe die Grundplatte des Unterwagens im Rohbau dahingehend geändert, dass ich die Aussparungen für die Kabel der Motoren verlängert habe. Auch noch in die Seitenschiffe hab ich diese Ausnehmungen verlängert. So wird es möglich, die Kabel komplett aus dem Sichtfeld verschwinden zu lassen. Ich mach mir dann aus dünnem GFK oder Messing Abdeckungen. Auch werde ich die 4 Schrauben vom Drehkranz senken und durch Senkkopfschrauben ersetzen, da ich für das große Loch eine Abdeckung anfertigen werde. Zudem habe ich bei der oberen Grundplatte die seitlichen Löcher gesenkt und habe den 'Rammschutz' mit Senkkopfschrauben befestigt, und zwar für jedes Loch eine Schraube!!! Das hab ich meinem Bagger einfach gegönnt. Ebenso hab ich die Hydraulikpumpe und den Ventilblock mit Senkkopfschrauben montiert.
    Ein ganz wichtiger Punkt ist meines Erachtens folgender - und der sollte bei der Herstellung ev. berücksichtigt werden:
    Die beiden Hydraulikzylinder des Hauptarmes haben zwei Bohrungen für die Fixierung der Achse, an die man mit keinem Werkzeug herankommt, um die Inbusschrauben festzuziehen. Daher hab ich mir an der Unterseite - wie in einem anderen Baubericht lobenswerter Weise bereits beschrieben - neue Löcher gebohrt und mit Gewinde versehen. Auch das hab ich von den Schweizer Kollegen kopiert und hab in den Hauptarm und in den Stiel Lagerbuchsen eingebaut und die Lagerwelle fixiert. Dürfte zwar eine unnötige Fleißaufgabe sein, aber ich wollte das auch so machen. Dafür habe ich mir extra die beiden nötigten Reibahlen gekauft - ich bin ja ein sparsamer Mensch!
    Die Lagerbuchsen des Hauptarms hatten nach meine Begriffe zu viel Spiel für den Bolzen, andererseits passten sie nicht in die Ausnehmung. Frank hatte die Antwort parat: Ausnehmungen auf 14mm aufreiben oder aufbohren, Buchsen einpressen - und schon passt der Bolzen. Einpressen - aber wie?

    Wie schon erwähnt, bin ich auch Mopedbastler. Für meine DS-50 brauchte ich eine Vorrichtung, um Schwingungsbuchsen auszutauschen. Ich bastelte mir damals kurzerhand eine Ein- und Auspressvorrichtung, die - wie es der Teufel haben will - genau für meine Lagerbuchsen beim Bagger passte. Schaut euch die Fotos an, meine Änderungen könnt ihr erkennen. Das ist der momentane Stand meines Baggers. Der nächste Brocken ist nun die Herstellung der Festverrohrung, das bedeutet Biegen, Verlöten, reinigen - und hoffen, dass dann alles dicht ist. Übrigens: die Nippel für die Anschlüsse musste ich auch selbst umbauen bzw. herrichten, denn ich bin ja glücklicher Heimwerker!!! Auf dem Foto seht ihr 1 Stk Nippel im Auslieferungszustand und glaublich 16 Nippel nach ca. 2 Stunden Stehzeit an meiner geliebten Drehbank.
    Übrigens: die 4 Stk Lagerbuchsen für die beiden Hydraulikzylinder dürfte ich verwurschtelt haben, hab mir einfach neue gedreht. Ich hab ca. 7 Stück angefertigt, bis 4 gepasst haben.
    Wenn ich an all die Zeit denke, die ich bisher zusätzlich für die Fertigstellung meines "Rohbaues" investiert habe, dann weiß ich, dass ich beim Kauf eines vorgefertigten Bausatzes schon längst fertig wäre. Aber ich bin ja Modellbauer..........(und handwerklich begabt). Außerdem hab ich Frank heruntergehandelt, UND NUR DAS ZÄHLT

  • Der momentane Stand meines Baggers - und der nächste Arbeitsschritt, der einem vernünftigen Baggerbauer erspart bleibt, der einen originalen - super vorgefertigten - Bausatz von FUMOTEC kauft:
    Ich möchte kein Mitleid für meine Dummheit, ich möchte lediglich andere 'Heimwerker' davor warnen, den selben Fehler zu machen und den Bagger in Einzelteilen zu kaufen. Inzwischen ist mir auch völlig klar, woraus sich die (für einen Laien) hohen Kosten eines Deutschen Qualitätsbaggers zusammensetzen. Ich möchte nicht wissen, was man nur für die Stunden bezahlen müsste, die alleine für die Fertigung der Teile und des "Erstellen des Rohbaues" erforderlich sind. Ganz zu schweigen die Zeit für Planung, Zeichnen der Anleitung und und und..........
    So jetzt habe ich fast 1 Tag investiert in die Beschreibung der bisherigen Erfahrungen. Vielleicht entdecke ich noch eine Marktlücke und errichte zu Hause eine Minibaustelle, damit ich dann mit Gästen unserer Appartements im Sommer baggern kann. http://www.fewo-raffler.at Platz hätte ich..........
    So, jetzt habe ich mich zur Gänze geoutet. machen im Zillertal, LKW oder Bagger mitbringen, genießen und Spass haben! Das wär doch was, oder? Sollte tatsächlich Interesse bestehen, würde ich glatt einen Teil unserer Grünfläche missbrauchen!
    Ernst

  • Da bin ich aber froh, dass ich den 'normalen' Bausatz gekauft habe. Hast Du die Zylinder vor dem lackieren getestet?? Du hast nämlich auch die Schrauben überlackiert, das macht es schwierig die Zylinder ohne Farbschaden wieder zu öffnen....

  • Mahhh Ernst....

    Ich hatte schon gedacht das ich die Zillertaler kenne :staunen: aber unser Herr hat gewußt wo er dich hinsteckt ;)

    Wenn die Bauberichte so weitergehen dann sprengst noch den Forenserver :D

    Zitat

    So, jetzt habe ich mich zur Gänze geoutet. machen im Zillertal, LKW oder Bagger mitbringen, genießen und Spass haben! Das wär doch was, oder? Sollte tatsächlich Interesse bestehen, würde ich glatt einen Teil unserer Grünfläche

    Da würde ich jetzt gleich buchen....würde die Besenkammer mit der Rezeptionistin nehmen :rolleyes:

    Das mit dem Bier tut mir Hochachtungsvoll leid....wie soll ich das wieder gutmachen :Denk:




  • Moin Ernst

    Wunderschöner Baubericht, der einem zum schmunzeln bringt.

    Freue mich schon auf weitere Baufortschritte.

    Eine Pension mit angeschloßener Mini Baustelle hätte natürlich was.
    Wird zwar schwer das Weibchen davon zu überzeugen, aber hätte was. :)

    Gruss Felix

    Egal, ich laß das jetzt so...

  • Hallo Ernst,

    :DD::DD::DD:

    das ist ein super Baubericht,.... Du solltest ein Buch schreiben :meinung:

    Trotz der ganzen Schwierigkeiten merkt man aber, daß das Virus gaaaanz tief in Dir steckt und Du es auch nicht mehr missen möchtest. :Top:
    Am Ende hast Du einen riesen Stolz es geschafft zu haben.

    Das ist Funktionsmodellbau,.... das schönste Hobby das man haben kann :DD:

  • Da bin ich aber froh, dass ich den 'normalen' Bausatz gekauft habe. Hast Du die Zylinder vor dem lackieren getestet?? Du hast nämlich auch die Schrauben überlackiert, das macht es schwierig die Zylinder ohne Farbschaden wieder zu öffnen....

    Wie kann ich die Zylinder testen? ? Ichhab zwar darüber nachgedacht, hab aber keine Ahnung wie ich das machen soll. Für einen Tipp bin ich dankbar!

    Gruß Ernst

  • Jetzt ist es eh zu spät weil der Lack schon drauf ist.

    Man hätte vor dem lackieren die Zylinder an die Pumpe anschliessen können und schauen ob die Lötstellen dicht sind.
    Sonst mußt die Zylinder nächste Woche mitnehmen wenn das andere holst, dann schliessen wir die Zylinder bei meiner Pumpe an.