Graupner L574 ein Oldie wird zum Leben erweckt

  • So nun komme ich zum derzeitigen Stand meines Radis:
    Für die Inbetriebnahme der Hydraulik benötigte ich noch einen Adapter, da die Druckleitung der Pumpe lediglich einen M3 Anschluss hat, mein Manometer jedoch für 4 mm Schläuche ausgelegt ist. Also nahm ich ein 3mm und ein 4 mm Messingrohr, schob diese ineinander und verlötete sie. Fertig war der Adapter. (Vorerst)
    Ich habe alles fertig angeschlossen und die Pumpe vorsichtig in Betrieb genommen. Das Manometer bewegte sich keinen Millimeter. Dann machte es "pfitsch" und das Manometer flog samt meinem Adapter aus dem T-Stück. Ich hatte eine riesen Sauerei auf der Werkbank und der Radi war voller Öl. Ich konnte mir das nicht erklären. Also untersuchte ich nochmals alles und ich stellte dann zufällig fest, dass mein selbst gelöteter Adapter innen komplett zu war. Ich dachte mir, dass ich normalerweise Blond sein müsste. Solche Fehler dürften nach so langer Modellerfahrung nicht mehr passieren. Aber wie heißt es so schön: Auch Götter machen Fehler.......
    Also den Adapter vom überschüssigen Lötzinn befreit und wieder eingebaut. Pumpe vorsichtig angeworfen und siehe da - der Zeiger bewegte sich auf über 10 Bar!! Dann wieder "pfitsch" und wieder die gleiche Sauerei auf Werkbank und Radi. Die Druckleitung war nicht weit genug in den Anschlusswinkel gesteckt, daher hat es die herausgedrückt. Irgendwie musste ich über meine Dummheiten schon selber lachen. Alles wieder sauber gemacht, Öl nachgefüllt und nochmals probiert. Diesmal ging der Druck tatsächlich auf über 20 Bar und alles war dicht. So nun die Hebel an der Fernsteuerung voller Erwartung bewegen und - der Kippzylinder bewegte sich. Ich weiß nicht was größer war - die Freude dass sich die Schaufel kippen ließ - oder der Frust, dass der Rest sich nicht bewegen ließ.
    Ich hatte eine böse Vorahnung, dass der Monteur der Leitungen Pfusch gemacht hatte. (ich möchte mich nicht immer selber blöd hinstellen.......)
    Der neue Ventilblock der Fa. Premacon, den ich mir geleistet habe, hat mir meine Denkweise total durcheinander gebracht. Die Anschlüsse für alle Leitungen sind direkt am Steuerblock vorhanden, sodass man sich die T-Stücke oder sonstige Abzweiger sparen kann. Soweit so gut! Ich habe natürlich die Anschlüsse falsch interpretiert und alles verkehrt angeschlossen. Die Schläuche an den Hubzylindern Stück für Stück neu angeschlossen und siehe da- ein Schlauch war jetzt zu kurz. Ich brauch euch sicherlich nicht zu schreiben, wie viel Arbeit es war, diesen Schlauch auszutauschen, das erspare ich euch einfach. Der vorsichtige Testlauf verlief zur vollen Zufriedenheit. Hub - und Kippfunktion hatte ich geschafft. Nur Lenken wollte der Radi noch immer nicht. Nochmals die Anschlüsse kontrolliert - jetzt wusste ich ja, wie die Anschlüsse am Ventilblock funktionierten - aber die waren richtig angeschlossen. Nur arbeiteten beide Lenkzylinder in die selbe Richtung. Ich hatte nicht bedacht, dass diese gegenläufig arbeiten sollten. Also auch noch dieses Missgeschick beseitigt und der Radi warf seinen Hintern hin und her!!!

    Ich kann mir gut vorstellen, wie viele Kollegen jetzt lachen über meine Dummheiten und Missgeschicke. Aber ich stehe dazu, sonst würde ich es ja nicht öffentlich kundtun. Wie heißt es so schön: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und schließlich und endlich ist genau das, was ich an meinen Hobbys so mag - nämlich in meinem Bastelraum zu stehen, selbst etwas zu machen und aus den Fehlern und Rückschlägen zu lernen.
    Die nächste Baustelle ist noch der Fahrmotor. Ich möchte den Originalmotor ersetzen, jedoch auch gegen einen Bürstenmotor. Dazu bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Fauli. Ich hab inzwischen den original 12V NiMh Akku bei Premacon gekauft, der kommt ganz hinten in den "Rumpf" um es mal fliegerisch auszudrücken) Durch meine kurze Pumpeneinheit passt der Akku ganz genau. Somit habe ich neben der Pumpe noch reichlich Platz für Empfänger und sonstige Elektronik. Ich bin gespannt,. ob meine selbst konstruierte Differentiale halten. Ich werde euch auf dem Laufenden halten und weitere Rückschläge beichten.
    Gruß aus dem Zillertal
    Ernst

  • Hallo Modellbauer!

    Nach einer langen Schreibpause möchte ich euch über den aktuellen Stand nach einem weiteren Rückschlag berichten.
    Die selbst angefertigten Diffs in den Originalachsen erfüllten die Funktion nicht zufriedenstellend. Bei voller Belastung drehten die Zahnräder teilweise leer durch. Dies war auf den fehlenden Käfig zurückzuführen, der beim Mini-Inferno von Kyosho verwendet wird. Die gekauften Stahlzahnräder sind vermutlich lediglich ein Tuningteil und müssen in einem Käfig verbaut werden. Ich hatte sie lediglich offen in meinen Achsen verbaut, wie ich auf früheren Fotos dokumentiert habe. Der Verzweiflung nahe - und absolut keinen Bock darauf, neue Achsen zu kaufen, suchte ich wiederum Rat und Hilfe bei "Dino". Er konnte mir zwar keine Diffs. von seinem Lager mehr geben, riet mir aber, Diffs von Traxxas zu verbauen. Also kaufte ich zwei Diffs und musste dann feststellen, dass die nicht so ohne Weiteres in die Achsen passten. Also musste ich wieder Feilen, Fräsen und Schleifen, bis die Diffs endlich passten. Als Nächstes mussten wiederum neue Halbachsen gefertigt werden. Dabei stellte ich fest, dass auch die Stahlzahnräder, die ich bei Mädler gekauft hatte, nicht optimal passten und zu viel Spiel hatten. Ich kontrollierte die angegebenen Maße auf deren Homepage und siehe da- die Zahnräder waren etwas kleiner.

  • Ich habe mir bei Premacon einen Akku gekauft, der auch im LR576 verwendet wird. Ich wollte das Gewicht des Akkus ausnutzen und verbaute den ganz nach hinten. Dafür musste ich die graue Abdeckung abnehmen und darunter das Material entfernen, da sonst der Akku nicht darunter gepasst hätte. Ich glaube, dass meine Version ganz gut gelungen ist.

  • Dann erfolgte der erste Probelauf mit den neuen Diffs. Mit gemischten Gefühlen gab ich über 3 kg. Stahl in die Schaufel und fuhr im Garten über verschiedene Steigungen vorwärts und rückwärts. Die Hydraulik schaffte die 3 Kg. gerade noch und das Heck des Radis blieb am Boden!!! Was soll ich sagen: der Antrieb funktioniert jetzt einwandfrei ohne Knacken und ohne durchdrehende Zahnräder.

  • Ein Video über seinen ersten Baustelleneinsatz findet ihr hier. Natürlich fehlt es noch an der Feineinstellung in der Fernsteuerung und am Können des Fahrers :hand:

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  • Hallo Andi!
    Ich verfolge deinen Bericht über den PC490 schon lange. Schaut so aus, als wenn du im Moment auch mehrere Baustellen gleichzeitig nebeneinander betreibst, genau so wie ich. Bagger, Radlader, Sattelzug vom Sohn, Interesse für Formenbau bzw. Abformungen usw. usw. Aber das macht ja den Reiz des Hobbys aus oder? Ich leite von deinem Namen ab, dass du ein Instrument mit Tasten Spielst?

    Gruß aus dem Zillertal
    Ernst

  • Hallo Ernst,

    meinen Nicknamen hast du richtig abgeleitet. Das ergab sich mal vor laaaaaanger Zeit. Das ist bis heute so geblieben. :)

    Tasten: ich liebe Geräte mit vielen Tasten, Reglern (u.a. Lichtpult bedienen bei diversen Bands) und zum anderen auch der Musik wegen, da ich Keyboard/Steirische in einer Band spiele)
    Spezi: Lieblingsgetränk :D

    Gemeinsam eben Tastenspezi. :Top:


    Freut mich, dass du meinen - zur Zeit eher stockenden - Bericht verfolgst. Im Grunde habe ich Modellbautechnisch ja "nur" zwei Baustellen... Diese verlangen aber ziemlich viel von mir... Grad meine SZM benötigt viel Nachhilfe, was den Bau des Komatsu's schon sehr ausbremst... (Nicht zu vergessen eben das Musikgeschehen...) Aber ich will nicht jammern. Ich habe es mir ja selbst so ausgesucht. ;)

  • Ist schon witzig diese Gemeinsamkeiten! Ich hab bis vor 3 Jahren die selben Instrumente im Duo gespielt. Zupan Juwel 5-reihig Einzelanfertigung mit Limex Bassmidi und Funk. Aber das passt jetzt nicht in dieses Forum. Vielleicht mal bei einem Urlaub im Zillertal mit Bagger, LKW und Steirische??

    Gruß Ernst

  • Hier noch das Video vom Testlauf mit den 3 Kg. Eisen in der Schaufel.

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    Die "Filmtechnischen" und "Fahrtechnischen" Fähigkeiten bitte ich zu entschuldigen, aber gleichzeitig Denken, Fahren, Lenken, Gehen und Filmen ist einfach zu viel für den Anfang sorry[1].gif

    Einmal editiert, zuletzt von zillertaler (17. Dezember 2016 um 22:32)

  • Als Ergänzung möchte ich euch mitteilen, dass mein Radlader nun einen neuen Besitzer in Kärnten gefunden hat. Ich arbeite an einem neuen Projekt, einem Volvo 250H.
    Gruß Ernst