Meine China-Drehe (Testbericht)

  • Servus zusammen,

    Wollte euch einfach mal einen kleinen Testbericht zu meiner Chinadrehe machen :)

    Vorweg: Ich komme aus dem Metallbereich (Industriemechaniker) und weis, dass dies mit Sicherheit keine gute Drehmaschine ist, jedoch wollte ich mir für wenig Geld für den Anfang mal eine kleine Maschine kaufen. Mal sehn wie lange sie hält.
    Danach werde ich mir wahrscheinlich eine bessere/ teurere Maschine holen aber bis dahin wird diese schon ihren Dienst erfüllen! ;):Denk:

    Ich habe diese Maschine am Samstag im großen Auktionshaus für rund 400€ erstanden und heute morgen (Freitag) wurde sie geliefert


    Technische Daten:

      • Netzanschluss: 220V, 50Hz
      • Motorleitung: 550W
      • Vorschubgetriebe: Plastic Nylon
      • Längsvorschub: Vorwärts/Rückwärts
      • Spindel: MK3
      • Reitstock: MK2
      • Länge zw. Spitzen: 300mm
      • max. Werkstück-Ø über Brett: 180mm
      • Futter-Ø: 80mm
      • Spindelbohrung: Ø21m
      • Querschlittenweg: 65mm
      • Oberschlittenewg: 35mm
      • Metrische Gewinde herstellbar
      • Spindelrundlaufgenauigkeit: 0.01mm (0.0004")
      • Drehzahl: 50~1500 RPM Stufenlos
      • Gewicht: 36kg
      • Abmessungen: 360×330×790mm (15"×13"×32")


      Zubehör:

      • Feste Spitze MK2
      • Verschieden Zahnräder (Vorschub)
      • Backenfutterschlüssel
      • 3x Wechselbacken
      • 2x Schraubeschlüssel
      • 4x Inbusschlüssel
      • Ölkanne
      • Englische Bedinungsanleitung




    Die Maschine kam auf einer Einwegpalette in dieser Holzkiste.

    Ordentlich am Boden verschraubt und mit genügend Styropor und Folie verpackt. Die meisten Teile waren von einem Ölfilm bedeckt, welcher sich jedoch mit einem Lappen entfernen lies.


    Zubehör lag in Luftpolsterfolie verpackt in der Kiste.

    Die Maschine hatte keinerlei äußere Beschädigungen vom Transport, was ich mal als Pluspunkt werte!

    Abzug jedoch dafür, dass einige Teile sehr unsauber geferitegt sind (Bohrungen passen nur sehr schlecht übereinander).

    Da ich mich vorneweg ein wenig über die Maschine informiert hab, wusste ich, dass es ratsam ist, alle Montageschritte (vorallem im Vorschubgetriebe und an den Schlitten) zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu montieren und zu schmieren!

    Die Schlitten liefen bis auf den Oberschlitten perfekt, dieser musste etwas gereinigt und geschmiert werden. auch den Querschlitten habe ich ein wenig nachgestellt, was aber nicht unbedingt nötig war.

    Was mir dabei auffiel: Der Oberschlitten kann zwar verdreht werden, jedoch gibt es keinen Referenzstrich zur Skala, somit weis man nicht um wie viele Grad mann ihn verstellt hat.

    Als ich den Vorschubgetriebekasten öffnete, entdeckte ich jedoch sofort riesige Fehler:

    Die Zahnräder, welche auf einem Hilfsgestel montiert sind standen schief! (siehe Bild)

    Nach dem ich dies neu justiert hatte, schloss ich die Wartung ab und schaltete die Maschine an:

    Sie läuft erstaunlich rund und ruhig.

    Der Reitstock musste justiert werden, was jedch schnell von statten ging.

    Danach ein kurzer Drehtest mit Alu aus dem Baumarkt (was anderes hatte ich gerade nicht).
    Als Drehmeissel hab ich mir den WABECO Hartmetall-Drehmeisselsatz 8x8 gekauft und ein
    Bear Schnellspannbohrfutter MK2 sowie Zentrierbohrer. Der erste Test verlief gut, auch wenn ich
    ohne Vorschub gedreht habe. (Gute Oberfläche/ Massgenauigkeit auf 40mm <0,05)

    Weitere Tests (Materialien/ Vorschub) werden morgen folgen, obwohl ich bisher mehr als zufrieden bin mit den Ergebnissen.
    Werde sie auch hauptsächlich für Alu verwenden.

    Wie es mit der Langlebigkeit aussieht kann ich noch nicht sagen, wobei ich glaube dass die Kunststoffzahnräder im Vorschubgetriebe nicht lange halten werden!

    Fragen, Anregungen, Verbesserungsvorschläge oder eventuell eigene Erfahrungen mit solch einer Maschine würden mich interessieren!

    Gruß Johannes

  • Hallo Johannes

    Den selben Apparat habe ich von "Rotwerk" . Allerdings noch die alte Ausführung . Ich
    bin mit dem Kasten zufrieden . Mit dem richtigen Werkzeug und der üblichen Wartung
    (Führungen nachstellen,Ölen,Reinigen) hat man lange Spaß an der Maschine . Was nützt
    mir eine Maschine für viereckiges Geld wenn ich nicht weiß wie der Apparat fachgerecht
    bedient wird ?
    Ich habe eine alte Deckel FP1 im Keller stehen . Wenn man bedenkt was mit dem Gerät früher
    alles produziert wurde .....

    Gruß,

    Matthes

  • Hallo Johannes,

    ich habe auch die alte Version von Rotwerk und bin mehr als zufrieden damit. Da die Maschinen eh alle aus der selben Fabrik in Chin kommen, ist es egal welcher Hersteller drauf steht. Meine Rotwerk ist Baujahr 99 und ich mache sehr viel damit. Wennn man es beim Zustellen nicht übertreibt, dann wirst Du sehr lange Freude dran haben und auch in Sachen Präzision kann man auch nicht meckern. In den 18 JAhren ist mir lediglich einmal der Motor abgeraucht, aber die dank guter Ersatzteilversorgung seitens Rotwerk war das kein Problem. :Top:

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...