Liebherr PR 736 von Premacon

  • Hallo Ulrich, Alex und Alex,

    danke für das Feedback und die Kommentare.

    Es tut gut zu lesen, dass ein zugegebenermaßen nicht ganz preiswertes Produkt doch gut ankommt.

    Seit der Produktion unserer eigenen Modelle haben wir konsequent einen Weg beschritten, nämlich das Maximum herauszuholen. Sei es durch Leistung, Detaillierung oder auch Exklusivität.
    Es ist kein Massenprodukt, das kann es und soll es nicht sein. Und wir sind auch nicht dafür aufgestellt. Auch die Tatsache, sowohl Bausätze als auch Fertigmodelle zu produzieren, sowie Komplexität der Modelle, bringen uns im Service hin und wieder an unserer Grenzen. Eins von beiden wäre sicherlich einfacher.
    Mit Liebherr als Partner und Premium-Hersteller von innovativen Baumaschinen, sind wir der Marke verpflichtet und auch dem Anspruch unserer Vorbilder.
    Natürlich hat dieser Anspruch auch eine Schattenseite, nämlich den Preis des Modells. Ich hoffe, dass dieser Bericht erkennen lässt was im Detail in unseren Modellen steckt. Deswegen wird es nicht billiger, aber sicherlich nachvollziehbarer, was man für das Geld bekommt.
    Wir haben lange gezögert, die Außenhautteile von Resin auf 3D Druck umzustellen. Warum?
    [*]Die Beschaffenheit der Teile ist für ungeübte Lackierer zum Verzweifeln (Rauheit und Saugfähigkeit des Materials)
    [*]3D-Teile kann man beliebig komplex machen, doch beim Schleifen werden Sie je nach Übungsgrad beliebig „einfach“, da man die Details leider auch mit wegschleift.
    [*]Deshalb haben wir uns für robuste Konstruktionen mit Add-on-Details entschieden. Und ja die „dicken“ Teile kosten im Druck mehr Material und somit mehr Geld als dünnwandige und oft fragile Konstruktionen.
    [/list] Die Resinteile waren mit der Zeit nicht mehr passgenau durch die unterschiedliche Alterung der Formen. Auch meine ersten Versuche der Oberflächenbehandlung dieser neuen 3D Teile waren mehr als ernüchternd und frustrierend. Es lag wahrscheinlich auch an meinen Künsten. Erst nach einigen Tests war unser Anspruch erfüllt. Und bitte denkt daran, wir müssen die Teile auch bei Fertigmodellen selbst bearbeiten und effizient und effektiv arbeiten.

    Aktuell testen wir bereits die nächste Generation von 3D-Teilen, die noch weniger Nacharbeit verlangt, aber wie soll es anders sein, diese sind selbstverständlich teurer.
    Noch ein Wort zu den 3D-Messingteilen. Selbstverständlich wird nicht das Messing gedruckt, sondern ein Modell hochauflösend in einem ausbrennbaren Material gedruckt, das dann als Form dient.
    Die Genauigkeit ist äußerst präzise und alle Details sind top erhalten. Man hätte die Haube auch einfach aus Blech machen können. Aber das ist nicht unser Anspruch an Detailtreue.

    Wir stehen zu Made in Germany und zwar zu 100% Made in Germany mit allen Nebenwirkungen und Konsequenzen.
    Schließlich leben wir in diesem Land, arbeiten hier und nicht in China.

    Mir ist aber sehr wohl bewusst, dass sich nicht jeder ein solches Modell leisten kann, oder will und auf Alternativen zurückgreift, auch wenn ich die Unterwanderung des Lizenzrechtes durch diese Hersteller zu tiefst verurteile. Dafür können aber die Käufer nichts.
    So aber nun wieder zum Baubericht. Man möge mir meinen Ausschweife verzeihen.

    Gruß
    Frank

  • Gut erklärt und ein schönes Produkt aber es gibt einen Punkt, der für mich ein Ausschlusskriterium für diese Raupe ist: Meine fehlenden technischen Möglichkeiten und vor allem meine fehlenden persönlichen Fähigkeiten, was das Löten solcher Metallbauteile angeht. Ich fand die fertig gelöteten Teile beim R960 gerade deswegen spitze, weil ich es nicht kann aber mein Bagger es trotzdem hat :whistling:

    Gruß,
    Basti

  • Hallo Frank,

    vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich finde es gut es auch einmal die Sichtweise des Herstellers zu lesen. Ok, das Modell ist nicht ganz preiswert, aber irgendwo steckt das Geld halt,.. das habe ich gesehen und ich denke das es in dem Bericht auch ganz gut rüber kommt was für einen Aufwand hier betrieben wurde. :Top:
    Und wie sagt meine Mama immer... "Es war schon immer etwas teuer einen besonderen Geschmack zu haben!" :undweg:

    Gut erklärt und ein schönes Produkt aber es gibt einen Punkt, der für mich ein Ausschlusskriterium für diese Raupe ist: Meine fehlenden technischen Möglichkeiten und vor allem meine fehlenden persönlichen Fähigkeiten, was das Löten solcher Metallbauteile angeht. Ich fand die fertig gelöteten Teile beim R960 gerade deswegen spitze, weil ich es nicht kann aber mein Bagger es trotzdem hat

    Hallo Basti,

    ich glaube ich muss hier etwas klar stellen.... wie ich bereits am Anfang geschrieben habe, handelt es sich hier um ein Vorserienmodell und nicht um den Serienbausatz. Es war mein ausdrücklicher Wunsch die Raupe als "Hardcorebausatz" in Einzelteilen zu bekommen!
    Das ganze hatte natürlich auch Vorteile für beide Seiten... für die Jungs von Premacon war es ein finaler Test ob sich noch irgendwo Fehler versteckt haben und für mich hat sich dadurch die Lieferzeit reduziert. Und da ich gerne kpl. selber baue und auch gerne löte, hatte ich zudem viel Spaß beim bauen. :genauso:
    @Frank: evtl kannst Du ja noch ein paar Bilder von den Baugruppen posten um zu zeigen wie die Baugruppen im Bausatz aussehen?


    Und jetzt noch zwei Bilder von der Kette... diese ist in der üblich guten Premacon Qualität und eigentlich ist die Montage nur eine Fleißaufgabe. :thumbup:

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

    Einmal editiert, zuletzt von Alexander (1. März 2018 um 19:49)

  • Gut erklärt und ein schönes Produkt aber es gibt einen Punkt, der für mich ein Ausschlusskriterium für diese Raupe ist: Meine fehlenden technischen Möglichkeiten und vor allem meine fehlenden persönlichen Fähigkeiten, was das Löten solcher Metallbauteile angeht. Ich fand die fertig gelöteten Teile beim R960 gerade deswegen spitze, weil ich es nicht kann aber mein Bagger es trotzdem hat :whistling:

    Hallo Basti,

    wie Alexander schon geschrieben hat, haben wir Ihm keinen Bausatz geschickt, sondern einen Teilesatz. Den wird es im Serienmodell nicht geben. Ich zeige demnächst ein paar Bilder von Serienbausatz. Wir verkaufen ja keine Bastelsätze oder werfen Einzelteile in Tüten. Dann wären wir zwar viel schneller, aber würden den Kunden in vielen Dingen einfach alleine lassen.

    Der Rahmen, das Schild, der Schubrahmen, der Heckaufreißer sind bereits fertig zusammengebaut (geschweißt). Man muss weder schweißen noch Löten etc. Der Bausatz ist so aufgebaut wie beim Bagger.

    Gruß
    Frank

  • Ich finde den Erfahrungsautausch und die Einblicke hier richtig gut. Vielen Dank dafür!
    Ich finde das Statement von Frank absolut verständlich und konsequent

    Das Modell ist in jedem Fall faszinierend und beeindruckend. Ein Traum...

    Beste Grüße
    Lars

  • Hallo zusammen,

    weiter geht´s beim Fahrwerk. Wie bereits erwähnt sind die Laufwerksträger ebenfalls im 3D-Druckverfahren hergestellt worden... und zwar aus Stahl! Die Konstruktion ist sehr massiv ausgeführt und alleine die beiden Träger bringen schon ordentlich Gewicht auf die Waage....

    Die kräftige Feder vom Kettenspanner lässt erahnen welchen Vorschub der Antrieb aufbauen wird... :Top:

    Das letzte Finish wird wieder mit Feingussteilen realisiert. So kann man die Teile erst gut schleifen ohne Details zu zerstören und setzt diese dann zum Schluss einfach an.

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

    Einmal editiert, zuletzt von Alexander (2. März 2018 um 20:58)

  • .... hier einmal die Laufrollen, diese sind Drehteile aus Stahl und kpl. Kugelgelagert... auch hier lässt der Detailierungsgrad keine Wünsche offen. :thumbup:

    ... nach dem Lackieren in MvO-Grau...

    ... und montiert am Fahrwerk. Der Kettenschutz besteht aus Feingussteilen, die an ein Trägerblech und dann an den Fahrwerkträger geschraubt werden.

    Für den "scalen look" der Kettenspanner werden dann später noch diese Führungen aus Feinguss geschraubt.

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Hallo zusammen,

    Da hast du Dir ein Wunderschönes Modell gegönnt. Ein echter Traum.

    Ich selbst habe 2 Bagger von Premacon ( Liebherr 944 & Liebherr 956 ), und kann nur bestätigen das die Modelle Optisch, Funktionell & in der Verarbeitung einfach nur Spitze und wirklich jeden Cent Wert sind.

    Ich habe eine D65 WX-17 von Fumotec und sehe jetzt genau wo der Preis unterschied her kommt. Bei Fumotec sehr, sehr viel aus 3D-Druck (Kunststoff), Kunstofflager und keine Kugellager usw.

    Premacon Baut einfach Wünderschöne Modelle.

    Mit der Liebherr PR736 haben sich die Jungs selbst Übertroffen!!


    @'Alexander
    Viel Spaß mit dem tollen Modell! Und ein Toller Brticht.

  • @'Alexander
    Viel Spaß mit dem tollen Modell! Und ein Toller Brticht.

    Hallo Simon, vielen Dank!


    Nachdem ich das den Stahlbau und das Fahrwerk soweit voreinander hatte ging es an den Antrieb. Leider habe ich davon nicht viele Bilder, aber auch hier haben die Jungs wieder mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet... alles ist kugelgelagert, smtl. Zahnräder sind formschlüssig durch Passfedern mit den Wellen verbunden und werden noch einmal über eine Madenschraube gesichert. Im Turas befindet sich ein stabiles Planetengetriebe, welches das Drehmoment der Faulhaber Motoren noch einmal nach oben treibt. Selbst die Planetenräder sind nicht einfach gleitgelagert... nein, auch sie besitzen Kugellager. Ein gegossenes Kettenrad gibt die Kraft dann an die Ketten weiter. Das Gehäuse ist aus mehreren sehr detailierten Fräs- u. Drehteilen. Den krönenden Abschluss der Einheit bildet ein Deckel, der wie es nicht anders sein kann als Feingussteil ausgeführt ist.

    Jetzt aber genug Text und etwas für die Augen...


    Das Getriebe lief zwar von Anfang an schon recht ordentlich, aber nach einer halben Stunde auf der Drehmaschine war´s noch mal besser und lies sich "butterweich" von Hand drehen.

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Hallo Jan, Hallo Alex,

    jo, da kann ich Euch nur zustimmen. :Top:


    Da ein Modell ohne Fahrer meiner Meiung nach eher wie ein Geistermodell aussieht, habe ich zwischendurch immer mal wieder nach was passendem gesucht und bin auch fündig geworden, Bei der PR habe ich mich für eine Fahrerin entschieden und bin bei Maggie Greene hängen geblieben. :love: Diese hat sich zwar anfangs gewehrt ordentlich auf den Sitz passen zu wollen, aber nach einer kleinen OP hat sie sich dann ihrem Schicksal ergeben müssen und letzendlich hat sie sich damit angefreundet zukünftig eine Baumschine fahren zu müssen... :grins:

    Einen kleinen Nachteil hat Maggie allerdings.... bei der Jungfernfahrt in Ehingen war sie schon fast interessanter als die Raupe selbst und Abends musste ich erst mal die von außen vollgesabberten Scheiben putzen.... :undweg::weglach2::weglach2::weglach2:

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Nachdem die Lady nun fertig war, habe ich mich an ihren Arbeitsplatz gemacht... die Innenverkleidung der Kabine besteht aus 3D-Druckteilen. Diese sind aber nicht aus PA, sondern auseiner Art Resin oder so. Die Oberflächenqualität ist sehr gut und das Material neigt überhaupt nicht zum saugen. Außer entfetten waren keine weitere Vorabeiten nötig und es konnte direkt grundiert und dann lackiert werden. Sämtliche Details wie Sticks, Lüftungsdüsen, Radio. Lautsprecher, Schalter, Polster usw. sind einzeln geliefert worden, konnten somit auch separat lackiert und anschließend aufgesetzt werden.

    Auf den Bilder fehlen noch die Unterarmstützen... diese sind ganz zum Schluss bei Einsetzen von Maggie dazu gekommen.

    Für das Display habe ich mir einen Aufkleber von einem Originalbild gemacht.

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Danke Euch beiden! Und auch allen anderen für die likes!

    Die Cola Flasche ist aber nicht Serie!

    :kratz: Ich hätte noch ein paar Flaschen hier und könnte sie Dir zum Freundschaftspreis anbieten... :undweg:


    Kommen wir nun zu den kardanischen Aufhängungen der Hubzylinder am Rahmen... drei mal dürft Ihr raten aus was die sind... 100Punkte, diese sind auch wieder aus hochwertigem Feinguss, super detailiert und dem Orginal nahezu 100% nachgebildet. :Top:
    Da Bilder mehr als tausend Worte sagen, spare ich mir das lange rumtexten und zeige sie gleich...

    Mit den angefangen Hubzylindern...

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Hallo zusammen,

    mit den Baugruppen sind wir nun fast durch... heute möchte ich Euch ein paar Bilder von den Zylindern zeigen. Diese haben ich ebenfalls in Einzelteilen bekommen und selber zusammengelötet. Bei den Zylindern kommen Industriedichtungen und hartverchromte Kolbenstangen zum Einsatz. Sollte mal eine Dichtung gewechselt werden müssen, ist dies dank geschraubter Bauweise überhaupt kein Problem.


    Einmal Heckaufreißer...

    ... zusammen mit den Schildzylindern...

    ... und die Hubzylinder

    Von der Montage und den fertig zusammengebauten Zylindern habe ich leider keine Bilder gemacht. :sorry:

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Hallo,

    ich schulde noch eine Rückmeldung ;)
    Durch die oben geschriebenen Infos nehme ich meine Kritik natürlich zurück. Ich war der Meinung einen normalen Bausatz hier zu sehen aber es ist ein Alexander - Spezial - Teilesatz :undweg:
    Finds gut, dass der Kunde später nicht mehr Bauteile zusammenlöten muss und der Bausatz so kommt, wie beim R960/956.
    Aber Respekt vor den handwerklichen Fähigkeiten, die du hier zeigst :thumbup:

    Gruß,
    Basti