Komatsu PC 1250 Eigenbau

  • Hallo zusammen,

    Mein erster Baubericht...

    Ich lese gerne Bauberichte, sie inspirieren und motivieren mich sehr und desshalb möchte ich auch mal was beitragen.

    Vor zwei Jahren hab ich mit dem Bau und konstruktion eines Komatsu PC 1250 begonnen, leider war das erste Getriebe zu schwach und ich musste neu beginnen.
    Wenn schon neu beginnen, dann soll es der Komatsu PC 1250 sein, der für den Rückbau modifiziert wurde.
    Der ursprünglich ca. 120 Tonnen Komatsu wurde für den Rückbau modifiziert und kommt nun auf über 200t


    Da ich etwas unsicher bin was im Forum an Logos usw. auf Bildern erlabt ist, habe ich einige Logos und Namen weg retuschiert.


    Anfang 2019 hab ich dann neu begonnen.
    Inzwischen ist der Unterwagen fast fertig...


    Der Antrieb ist nicht viel schneller als beim Original, somit reichte ein sehr kleinen Motor.
    Das Getriebe hat eine gesammt-Untersetzung von 543 : 1
    Um die Zahnräder vom Motor bis zum Kettenrad zu schonen habe ich im Kettenrad ein Planetengetriebe von 11 : 1 verbaut.
    Das Planetengetriebe stammt aus einem Akku-Schlagschrauber, hällt bis 680Nm aus.


    Kettenrad in Einzelteilen und zusammengebaut

  • Sehr schönes Vorhaben, Gratulation!
    Finde es nur schade, daß die Ketten nicht so dazu passen, da im Original doch 2 Steg Ketten drauf sind. Hättest du da keine Möglichkeit? Ansonsten sieht das schon Mega gut aus. Bleibe dran

    Gruß Thomas

    Fa. HuMos Erdbau Immer in Bewegung

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    Ich sag immer, geht net, gibt et net :scheisskram:

  • Die Teile sind aus 1 - 6mm Edelstahl 1.4601 gefräst.
    Weil meine Fräsmaschiene keine Kühlung hat, dauert das Fräsen sehr lange.

    Die meisten Teile habe ich mit einem Präzisionsschweissgerät zusammen geschweisst.

    Zum Glück hab ich eine Kette in der richtigen Breite gefunden, die sogar aus Edelstahl ist. (leider etwas teuer)
    Fals jemand weiss wo ich eine 2 Steg Kette bekommen kann, mit 56 -58mm Breite. Am Besten Edelstahl, da der Unterwagen inzwischen ca. 30kg wiegt.
    Die Kettenglieder hab ich Pulverbeschichtet.

    Das Mittelteil besteht aus über 70 Frässteilen.
    Gefräste Rillen (1 - 2mm tief) haben mir die Positionierung anderer Teile erleichtert.

    Der Drehkranz ist aus Messing den ich nur klemme, damit er bei zu hoher Belastung nachgeben kann.
    Als Lager für den Oberwagen verwende ich ein Kreuzrollenlager, damit es die Kräfte in viele Richtungen aufnehmen kann.

    (im Bild sind Lager und Drehkranz noch nicht befestigt)

    2 Mal editiert, zuletzt von Michael H. (27. Februar 2020 um 20:03)

  • Bagger Hersteller und Art ist nicht so meins aber die Teile sind Top.

    Wie war dein Antrieb zuvor und was hat nicht gehalten ? Hast da noch Bilder ?

    ____________________________
    Gruß Christian



    Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Bagger die aus Japan und Amerika sind !

  • Hallo Christian,

    zuvor hatte ich nur das Planetengetriebe am Motor, mit einer Untersetzung von ca. 400 : 1, was einen solch starken Drehmoment ergab, dass die Achse beim Kegelrad verbog und die Modul 1 Zahnräder 6mm breite aus C45 Stahl gequetschte Zahnflanken bekahmen.

    Nun hab ich am Motor eine Untersetzung von 16 : 1 und spiralverzahnte, gehärtete Kegelräder. :D

  • Hallo Michael, ich mag diese 90 Grad Winkelgetriebe gar nicht hatte ich mit meiner Vermutung recht

    ____________________________
    Gruß Christian



    Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Bagger die aus Japan und Amerika sind !

  • 2K Grundierung bereits in der richtigen Farbe.
    2K Farbe auch mit dem Airbrush aufgetragen.

    Unten sieht man noch die Spindeln vor dem Einbau, für die Verbreiterung des Fahrwerks.


    Für das Verstellen der Fahrwerksbreite habe ich die originalen Bürstenmotoren verwendet, die bereits am Planetengetriebe waren. (12V) sind leider etwas laut.
    Dafür brauchen sie nur zwei Kabel und sind einfach mit den Endschaltern im Mittelteil zu verwenden.
    Die Kabel musste ich gut befestigen, damit sie nicht den Brushless-Aussenläufer berühren.
    Mit einer 6mm Kette die beiden M6 Spindeln verbunden.



    In der Mitte habe ich einen 10poligen Stecker für die Drehdurchführung gedruckt. (aus Tough PLA)
    Den Drehkranz mit M4 Schrauben und Spannscheiben geklemmt. Bin aber noch auf der Suche nach einem verstellbaren Drehmomentschlüssel für Schrauben um die Grösse M4, damit ich alle mit demselben Drehmoment anzeihen kann.

  • Sauber gearbeitet :Top:
    Aber warum zentrierst und befestigst du den Drehkranz nicht vernünftig? Wenn du eine "Schwachstelle" einbauen willst, dann doch wenigstens da wo du schnell wieder dran kommst. So wirst du dir die nächsten Probleme rein holen.

    Gruß
    Fabian

  • De

    Sauber gearbeitet :Top:
    Aber warum zentrierst und befestigst du den Drehkranz nicht vernünftig? Wenn du eine "Schwachstelle" einbauen willst, dann doch wenigstens da wo du schnell wieder dran kommst. So wirst du dir die nächsten Probleme rein holen.

    Danke :)
    Der Drehkranz ist aussen rum +0.05mm geführt und kann somit nur drehen, dank der Spannscheiben, sollte er auch nach einer leichten Drehung nicht gleich gelöst sein.
    Die 16 senkrechten Streben zentrieren und führen den Drehkranz, war bisschen knifflig die so ein zu schweissen, dass der Drehkranz noch knapp drehen kann, aber null Spiel zur Seite hat.
    Diese Streben zentrieren oben auch gleich das Kreuzrollenlager, damit das Lager und der Drehkranz zueinander genau ausgerichtet sind.
    Unten in der Mitte habe ich noch ein Kugellager damit es dort auch noch eine zusätzliche Führung hat .

    Eine der Streben hab ich auf dem Foto rot eingefärbt, und die Ringe zum klemmen des Drehkranzes und des Kreuzrollenlagers abgenommen.

  • Vielen Dank Euch für den guten Tipp mit der 2-Steg Kette. :D:

    Die nächsten paar Wochen werde ich wohl mit der Kette beschäftigt sein.

    Eine grosse Herausforderung ist, das die Kettenglieder zum Teil ganz leicht gebogen sind, im 0.1mm Bereich,
    aber es sind super schöne und sehr detaillierte Kettenglieder aus sehr wiederstandsfähigem Material, da brauch ich ein 1 Fräser für 5 Kettenglieder.
    Die 4 Schraubenimitate will ich auf keinen Fall wegfräsen, die sind genau wie beim Original.

    7min Fräsen und 6min Nachbearbeitung pro Kettenglied, dauert bei ca. 180 Kettenglieder etwas.
    Da stellt sich mir die Frage, ob es nicht einfacher wäre den Besitzer des original Baggers davon zu überzeugen nur noch 3-Steg-Ketten zu verwenden. ;)

    Danach mache ich eine 3D-Print-Schablone um nur die Mitte zwischen den beiden Stege Pulver beschichten zu können.

    2 Steg ist viel besser, da lohnt sich der Aufwand, hab aber erst 30 gemacht.

  • Nach fast 3 Monaten hatte ich endlich wieder etwas Zeit für Modellbau.

    In der Zwischenzeit hab ich ca. 200 Kettenglieder nach bearbeitet und den mittleren Steg rausgefräst, verschliffen und Pulverbeschichtet.

    Der Untewagen wiegt nun ca. 30kg.

    Jetzt ist es endlich Zeit für eine richtige Testfahrt. :grins:


    Die Geschwindigkeit ist recht langsam, aber im Verhältniss zum Original immer noch ziehmlich schnell.


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    Einmal editiert, zuletzt von Holger (1. Juni 2020 um 10:22) aus folgendem Grund: Habe mal den YouTube Link richtig eingefügt, damit dass Video gleich zu sehen ist