• Hallo,

    nachdem ich sehr lange in diesem Forum nicht mehr aktiv war, möchte ich das nun gern wieder ändern.

    Am liebsten stöbere ich immer in Bagger-Bauberichten umher.

    Um aber auch gleich etwas beizutragen, zeige ich euch hier mein laufendes Bastelprojekt Atlas 1604 im Maßstab 1:5.

    Ich beginne mit älteren Fotos und führe euch dann bei Interesse gern bis zum aktuellen Stand und darüber hinaus.

    Dabei versuche ich im Vergleich zum Baubericht im Nachbarforum etwas Abwechslung reinzubringen, in erster Linie in der Auswahl der Fotos.

    So lohnt es sich für Interessenten bestimm auch hier zu gucken, falls der Parallelbericht schon bekannt sein sollte.

    hier erstmal ein Bild vom Vorbild: Atlas 1604

    Zuerst sollte es eigentlich ein 1704LC in "nur" 1:6 werden. Zwischendurch dann kurzzeitig ein 1304 Mobilbagger, um den aufwendigen Kettenbau zu umgehen. Letztendlich wird es nun aber ganz kompromisslos ein 1604LC, der mir noch gut aus dem Alltag in meiner Kindheit bekannt ist.

    Da ich die Möglichkeiten der Stahlbearbeitung in meiner Bastelwerkstatt erst nach und nach ausbaue, wählte ich als bequemen Startschub den Service des Laserschneidens.

    Schon während der Konstruktion und der Wahl des Vorbilds war entscheidend, auf welche Zylindermaße ich ohne Spezialanfertigungen zurückgreifen konnte.
    Natürlich sind die Zylinder nicht richtig "scale", aber zunächst mal steht hier ganz klar die Funktionalität im Vordergrund.
    Schließlich geht es bei einem Modell in dieser Größe schon um richtige Gartenarbeit und nicht nur "Show".

    Der Anlass, oder sagen wir Auslöser für das Projekt war die Suche nach einem mehr oder weniger sinnvollen Projekt, anhand dem ich mir das WIG-schweißen beibringen konnte. Diese Begründung würde ich im Nachhinein zwar eher als klassische Ausrede verbuchen, aber funktioniert hat das jedenfalls für mich ganz gut. Der Löffelstiel war dafür die erste Übung:

    Als nächstes kam der Monoblock an die Reihe. Vielleicht gibt es ja später auch nochmal einen Knickausleger, aber zunächst wollte ich es diesbezüglich mal möglichst einfach halten.

    Emanuel

    Einmal editiert, zuletzt von BaggerBastler (26. März 2020 um 09:35)

  • Es folgte die Anprobe der Zylinder.

    Anschließend sollte erstmal ein provisorischer Unterwagen und die Oberwagengrundplatte her, um den Ausleger montieren und testen zu können.

    Das Zahnrad am Drehkranz habe ich aus 2x10mm starkem Pertinax gefräst.
    Falls das auf Dauer nicht halten sollte, kann ich das gleiche aber auch noch aus Alu machen.

    Zwischen Zahnrad und Oberwagen kommt dann noch eine eingefettete Messingplatte als zusätzliche Gleitfläche.

    Maschinenbauer und Präzisionsperfektionisten müssen beim folgenden Bild ganz stark sein. Aber es funktioniert tatsächlich und läuft immer noch rund :warsnicht:

    Emanuel

  • Hier werden jetzt schonmal die Ausmaße des Modells ganz gut deutlich.

    Sämtliche Gelenke sind mit Sinterbuchsen und 10mm Wellen versehen.

    Emanuel

  • Die Hydraulikanlage ist ein "offenes System", also es wird erst bei Betätigung eines Ventils der Arbeitsdruck aufgebaut.

    Zuerst hatte ich nur ein kombiniertes Ventil für Arm, Stiel und Löffel getestet. Wie befürchtet, war damit aber kein flüssiger Bewegungsablauf möglich.

    Darum hat der Stiel anschließend einen eigenen Ölkreislauf mit separater Pumpe und einzelnem Ventil bekommen. Damit verlief der erste provisorische Test im Dreck sehr zufriedenstellend.

    Die Pumpen werden von je einem Makita Akkuschrauber mit 1.300U/min angetrieben.

    Mit dem angelehnten Spaten gibt es im letzen Bild einen anschaulichen Größenvergleich.

    Emanuel

  • Verschiedene Experimente führten mich zur aktuellen Version des Schwenkantriebes.

    Die zersägte Bohrmaschine war eigentlich nur für erste Tests gedacht, liefert aber genau die richtige Geschwindigkeit und Kraft, so dass sie nun wohl drin bleiben wird, da ich sowieso 230V im Bagger anliegen hab. (Einen Akkubetrieb spare ich mir bei dem Riesen, ich kann bequem jede Stelle meines Grundstücks per Kabel erreichen.)

    Es wurde die originale Regelung aus der Bohrmaschine weiter verwendet. Dafür wurde eine Halterung 3D-gedruckt (hellblau im Bild).

    Die Funktionsweise: Zwei vergleichsweise träge eingestellte Servos sind sozusagen der "Finger" am Drehzahlregler.

    Gleichzeitig, aber viel flinker programmiert, schaltet mit deren Bewegung automatisch ein drittes kleines Servo den Rechts/Linkslauf um.

    Wahrscheinlich gibt es auch ganz elegante elektronische Lösungen, um 0-230V mit der RC-Fernsteuerung zu regulieren.

    Aber so war es für mich einfach umsetzbar und noch dazu kostenlos.



    Im nächsten Schritt wurde der Tank gebaut. Im Nachhinein betrachtet hätte der nicht so groß sein müssen. Naja kann sicher nicht schaden.


    Als Nächstes zeige ich euch dann die Anfertigung vom Heckgewicht (fast fertig), die mir ehrlich gesagt schon etwas Kopfzerbrechen bereitete.

    Nur mal so aus Neugier, wie würdet ihr sowas bauen?: post-1741-1270228614_thumb.jpg

    Abmessungen ca. 50cm breit und 20cm hoch und schwer soll es natürlich auch sein .

    :kratz:

    Emanuel

  • Das Heckgewicht würde ich aus Blechen zusammenbruzzeln. Dann das ganze mit Bleikugeln verfüllen. Dabei kannst entscheiden, ob auf bestimmtes Maß ausbalancierst oder ganz voll machen.

    Bei mir hängt hinten ein Ripper, aber bei fast 50 kg Eigengewicht bräuchte ich den gar nicht...

  • Ou man ist das ein geiles Projekt 😁 Das wird ja eine Riesenmaschine. Ich musste einige Male lachen.

    Aber dein Bericht zeigt, dass man auch mit eher unkonventionellen Methoden ein klasse Modell auf die Beine stellen kann. Den "Netzbetrieb" des Baggers finde ich zwar eine gute Idee aber bei der Größr ließe sich doch bestimmt auch ein Verbrenner unterbringen oder? Neidisch bin ich aber schon wegen dem vielen Platz den du da drin zur Verfügung hast.

    Grüße

    Philipp

    Einmal editiert, zuletzt von Centra (30. April 2020 um 19:08)

  • Nach der Sommerpause soll es nun mal am Bagger weitergehen.

    Wie bestimmt hier schonmal geschrieben, sind die Räder nur provisorisch.

    Es steht ja auch schon im Titel, dass mein großer Atlas ein Kettenbagger wird (LC).

    118 gelaserte Kettenplatten wollen mit 354 Stegen und dann mit der Kette verschweißt werden.

    Emanuel

  • Ou man ist das ein geiles Projekt 😁 Das wird ja eine Riesenmaschine. Ich musste einige Male lachen.

    Aber dein Bericht zeigt, dass man auch mit eher unkonventionellen Methoden ein klasse Modell auf die Beine stellen kann. Den "Netzbetrieb" des Baggers finde ich zwar eine gute Idee aber bei der Größr ließe sich doch bestimmt auch ein Verbrenner unterbringen oder? Neidisch bin ich aber schon wegen dem vielen Platz den du da drin zur Verfügung hast.

    Grüße

    Philipp

    Bleibt mir etwas rätselhaft, wie der Bau unkonventionell sein kann... , Fakt ist, sie fährt sagenhaft original, hat power die das bewegt, was zu erwarten war....

  • Ist das normaler Stahl oder Legierung?

  • Nachdem ich inzwischen sogar schon wegen Inaktivität per Mail "angezählt" wurde, muss ich schuldbewusst hier einiges nachholen. ;)

    Bilder sagen mehr als Worte, und bewegte Bilder oft noch mehr.

    Hier der Stand vor rund einem Jahr. Immerhin bewegte sich schonmal was, Hatte aber noch deutlich Verbesserungspotential.

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    Inzwischen habe ich den sehr improvisierten Drehantrieb (siehe Beitrag #6) durch einen Hydromotor ersetzt und die Pumpenantriebe (#5) durch einen 230V Brushlessmotor.


    Jetzt geht er insgesamt wesentlich geschmeidiger und leiser:

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    Genug Kraft hat er auch denke ich:

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    Und hier noch ein Bild mit dem typischen "0,5l Größenvergleichsnormal":


    Emanuel

  • Ja für die Gartenarbeit bin ich echt ganz gut ausgestattet mittlerweile:

    Fürs Grobe der Takeuchi im Maßstab 1:1, fürs Feine der Atlas in 1:5 und für die kleineren Beete dann Liebherr 980 und Volvo 480D in 1:14,5.

    :olling-on-the-floor-laughing:

    Emanuel