Moin,
letzte Woche war mal ein kleines Experiment auf Arbeit angesagt: Induktives Härten eines Modell-Meissels.
Mal vorneweg, die "alten Hasen" in der Versuchsabteilung hatten ihren Spass dran, eine computergesteuerte Maschine zu überlisten, deshalb steht einer mit dem Werkstück in der Zange da, und der andere hat die "Knöpfle" bedient
Das Prinzip des induktiven Härtens besteht darin, dass ein Induktor (das Kupferding auf dem Bild, innen von Wasser gekühlt) auf der OBERFLÄCHE des zu härtenden Werkstücks Wirbelströme erzeugt, die das Werkstück aussen (oder auch innen bei hohlen Werkstücken, wenns innen hart werden soll) bis zum Glühen bringen, und das ganze dann schnell mit einem speziellen Abschreckmittel so abgekühlt wird, dass Stahl hart wird.
Dem Induktor ist ein Generator vorgeschaltet, der einen Strom mit einer sehr hohen Frequenz erzeugt, so ab 4 KHz (4000 Schwingungen pro Sekunde, 50 Hz kommen aus der Steckdose).
Wen es interessiert, in wikipedia sind die Grundlagen recht gut beschrieben.
Nun weiter zu den Bildern: In dem weissen Ring auf dem ersten Bild sprudelt das Abschreckmittel, auf dem zweiten sieht man das Ergebnis, gut zu sehen an den Verfärbungen. Der Test mit der Feile hat ergeben, hart genug, aber nicht zu hart Der Meissel wurde an der Spitze gehärtet und an der Schlagfläche, verwendet habe ich einen rost-trägen Stahl, der sich noch gut härten lässt. Der Stössel zu dem Meissel wurde auf die gleiche Weise an seiner Schlägfläche gehärtet.
gruß roman
PS: daheim härte ich Stahl mit Brenner und Öl