Hilfe benötigt! Wieso nickt(wankt) die Karre bei vollen Lenkeinschlag immer hin und her?

  • Mir will allerdings nicht in den Sinn, warum ein einzelnes Kardangelenk wenn der Drehpunkt in der Mitte des Beugewinkels ist einen Längenausgleich brauchen soll....

    Hi Tom,
    da muss ich dir recht geben, der Längenausgleich ist nicht erforderlich, wenn beide Drehpunkte genau fluchten. Das wäre aber purer Zufall und geringster Verschleiss würde die (theoretische) Genauigkeit zunichte machen. Sogar die Originale haben Keilwellen als Längenausgleich eingebaut, obwohl dort die Fertigungstoleranzen trotz der vielfachen Grösse noch geringer sind als im Modellbau. Auch sind im Modellbau die vielfältigen Korrektur- und Nachstellmöglichkeiten mangels Lagerauswahl nicht gegeben.
    Auf das fehlende Axialspiel deutete das Geräusch in dem Video hin, aber wie du schreibst, ist diese Selbstzentrierung gegeben. Alle Achtung, hätte ich nicht gedacht. :Top:
    Von dem Knackgeräusch kommt das Hüpfen denke ich nicht. Das Knacken wiederholt sich um ein Vielfaches öfters als das Hüpfen des Fahrerhauses im ersten Video.
    Meine Vermutung, dass es an den einfachen Kreuzgelenken liegt, halte ich aufrecht. Auch wenn die Lenkwinkel exakt stimmen, tritt durch die 4 einzelnen Abrollunterschiede, die kein Differential ausgleicht, eine Verspannung auf, die sich bis in die Federung fortsetzt. Erst durch das Durchdrehen eines oder mehrerer Räder ist der Antrieb von der Verspannung befreit und dann beginnt das Spiel von Neuem . Hinzufügen möchte ich noch, dass der Beugewinkel eines Kreuzgelenkes im allgemeinen Maschinenbau maximal 27° sein darf, bei einem Doppelgelenk sind 47 ° die Grenze. Diese angepeilte Lebensdauer könnte wieder auf´s Modell heruntergerechnet werden, das Ergebnis wäre aber weit weg von der Praxis.

    Gruss
    Werner :hand:

  • Hi Werner

    OK, alle Klarheiten beseitigt. :)) Nee im Ernst. Du hast natürlich Recht was die Originalbauweise bei den echten anbelangt. Im Moment kann ich mir nur denken, das das Kardan an den Grenzbereich der eigenen Toleranz arbeitet, was dann, wie bei Phils Achse an einer Stelle deutlich zu sehen/hören ist.
    Der Drehpunkt liegt in jedem Fall in der Mitte der Welle, anders lässt es die Vorrichtung bei Löten der Achse es garnicht zu.
    Ich stehe natürlich mit Phil auch ausserhalb des Boards in Verbindung, und hab Ihm eine Möglichkeit zur Lösung des Problems schon vorgeschlagen.

    TOM

  • Richtig, Tom steht mir zur Seite!
    (Zum Glück, sonst hätte ich vermutlich die Achsen in die Ecke geschmissen.)

    Ich denke mir dass es die Kombination Verspannung im Antriebsstrang(1.VA-2:VA) und zum anderen Toleranzen in den Kardangelenken ist.
    Im Fahrzeug eingebaut ohne Bodenberührung drehen die Achsen leicht und es ist auch kein klackern zu hören resp. nicken zu sehen.

    Bezüglich des von Werner angesprochenen"Von dem Knackgeräusch kommt das Hüpfen denke ich nicht. Das Knacken wiederholt sich um ein Vielfaches öfters als das Hüpfen des Fahrerhauses im ersten Video."
    Kann ich noch zwei sachen sagen.
    Erstens drehe ich natürlich von Hand relativ schnell im Gegensatz zum fahren. Bei beiden Varianten ist Gefühlsmässig 6xmal pro Radumdrehung ein klackern zu hören resp. nicken zu spüren.
    Zweitens ist im "Handvideo" die Achse gesperrt, da ich den Diffdeckel entfernt+Diff gesperrt habe um sicherzustellen dass das Geräusch nicht von den Zahnrädern kommt.


    Ich werde die VA-Achsen nun an AFV einsenden um neue Kardans einsetzen zu lassen.
    Auf das Ergebniss bin ich schon mal gespannt. :bitte:

    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Phil

    2 Mal editiert, zuletzt von Phil (29. Oktober 2009 um 11:30)

  • Grüss dich Phil,
    entschuldige, wenn ich mal wieder alte Kamellen raushole, sowas verschwindet ja schnell im Untergrund, wenn niemand aufpasst. Hat sich in den letzten 30 Tagen mal was Positives getan? Hast du die Achsen wieder und ist der Fehler jetzt weg? Welchen Lenkeinschlag hast du nun nach der Optimierung? Woran hat es definitiv gelegen? Vielleicht hat auch Tom eine Anwort.

    Gruss
    Werner :Winker::hand:

  • Hallo Werner

    Die Achsen habe ich zur Überprüfung an Tom gesendet, an denen ist alles in Ordnung.
    Scheinbar kommt das ruckeln aus der Geometrie selbst, sprich dem Einlenkverhalten der 1VA zur 2.VA und dem ganzen Spiel in der Aufhängung.

    Ich lasse es nun einfach sein. Wenn bei Vollausschlag ruckelt dann ruckels halt. Nicht gerade das wahre aber ich mag mich nicht mehr damit herumärgern.
    Im Parcour sind 180° Kurven mit Vollausschlage zum Glück eher selten.

    Gruss Phil

    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Phil

  • Grüss dich Phil,
    das ist ein klassischer Fall von Kapitulation. Wie gross sind eigentlich die Kardangelenke? (Länge, Durchmesser, Bohrungen)

    Gruss Werner :Winker:

  • Hallo

    Ich denke auch das es mit dem Achsabstand zueinander und dem richtigen Verhältnis der Ansteuerung der 1. und 2. Achse zueinander zu tun hat. Die Lenkschenkel der 1. und 2. Achse sind im Winkel unterschiedlich, sicher auch nicht aufs 100stel genau aber insich (also innerhalb der Achse) stimmig.
    Ein weiterer Grund ist das fehlende Mittendiff im Verteiler...hier schieben die Hinterachsen immer etwas mehr geradeaus, als wenn ein Diff da wäre.
    Ich habe den Unterschied bei unseren MAN 8x8 gesehen, mit dem neuen Verteiler mit Diff, hat sich der Wendekreis nochmal um 150mm verkleinert. Das kann man ja gut testen, indem man mal das Mittendiff bei ebenen Boden sperrt.
    Alles in allem wirst Du (Phil) das aber im Gelände nicht bemerken. ;)

    TOM

    PS: @ Werner: Kardane sind 8mm aus, Kardanlänge ohne Wellen: 11,0mm, Wellenzu Planet/nach innen 5,0 mm

  • Hallo TOM und Phil,

    Ich habe nach den Maßen gefragt, weil ich versucht hätte, 2 Doppelgelenke anzufertigen und die an Phil geschickt hätte. Aber bei 11 mm Länge heisst das: Da muss ich kapitulieren. Da ist ja bestimmt auch noch eine Stiftschraube drin, welche die Antriebswelle zum Diff. klemmt. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es an diesen Gelenken liegt, weil ich ebenfalls einen Vierachser besitze, mit 48° Lenkeinschlag und einem Wendekreis von 1,2m (innen) allerdings M 1:12. Die vordere Lenkgeometrie ist mehr geschätzt als gerechnet und die Räder radieren , wenn man genau hinschaut. Aber ruckeln oder hüpfen tut da überhaupt nichts, null, egal welcher Untergrund.
    Verbaut sind 4 Doppelgelenke und ein (sperrbares) Mittendifferential. Mit gesperrtem Mittendifferential vergrössert sich der Wendekreis im Verhältnis zur Last auf den Hinterachsen.
    Aber wenn sich Phil damit abgefunden hat, dann wollen wir das Thema nich unnötig hinausziehen, jedenfalls danke für deine Antwort.

    Gruss
    Werner :Winker:

  • Nun dann sag ich, sozusagen abschliessend, auch noch was dazu.

    Davon abgekommen dass es an den Kardangelenken liegt bin ich aus folgendem Grund:

    Nach langem Probieren brachte ich den Effekt zum verschwinden!
    Aber nur wenn die 2.VA zuwenig Einschlag hat. Dann nämlich radieren die Vorderräder und dass ruckeln ist weg.
    Es sieht jedoch komisch aus, da da 2.VA nur noch 10° einlenkt und die 1.VA eben ihre 43°.

    Im Moment ruckelt wieder, dafür stimmt der Wendekreis und das Verhältniss 1.VA zu 2VA von Auge.
    Der Wendekreis(zur Erinnerung: Das Verteilergetriebe ist starr) beträgt übrigens 1.6m aussen. Aber auch wirklich von der äussersten Kante vorne beim Führerhaus gemessen mittels Miniaturhütchen und Kreisfahren.

    Werner
    Dir vielen Dank für dein Angebot(auch wenn nicht zustande gekommen ist) dies weis ich sehr zu schätzen! So etwas sehe ich nicht alle Tage. :W:


    Ich werde die Sache schon weiter im Auge behalten. Bloss im Moment habe ich genug Arbeit am Hals und zudem muss das Modell bis am 27.Dez. im Moosbeuren vorzeigbar sein. :whistling:


    Gruss Phil

    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Phil