Offener oder geschlossener Kreislauf?

  • Hi!

    Wie schonmal an anderer Stelle angesprochen baue ich gerade an meinem Liebherr 974 in 1:8. Jetzt stelle ich mir gerade die Frage ob ich einen offenen oder geschlossenen Kreislauf für die Hydraulik bauen soll.
    Grundsätzlich wäre ich eigentlich für offen gewesen, da viel einfacher zu realisieren, ich hab aber irgendwo, leider weiß ich nicht mehr wo, gelesen, dass im Grunde nur geschlossen brauchbar ist, ich weiß aber nicht mehr wieso.

    Was meint ihr zu der Frage bzw., wie habt ihr eure Hydraulik aufgebaut?

  • Hallo Heinz
    Ich habe einen offenen Kreislauf der mit einem zusatzventil geschlossen wird sobald ich ein weiteres betätige .
    Zusätzlich wird die Drehzahl der Pumpe erhöht.
    Wollte erst nur die Pumpe bei bedarf ansteuern aber der Stromverbrauch ist geringer wenn sie langsam mitläuft als wenn sie einen hohen Anlaufstrom
    braucht und der Druck ist schneller da.
    Gruß Christian

  • Hallo Heinz-Dieter,

    der Nachteil bei einem offenen System ist der, das doppelbewegungen nur bedingt oder gar nicht zu fahren sind. Also wenn Du Dein Modell mit einer Pumpe betreiben möchtest, würde ich Dir ein geschlossenes System empfehlen. Da könnstest Du noch ein Zusatzventil zum Umschalten auf drucklsoen Umlauf einbauen.
    Sven und ich setzen in unseren Baggern ein offenes Sytem mit einer dreifach-Pumpe von Jung ein... für jeden Kreislauf eine eigene Ölversorgung. Das funktioniert super! :thumbup:

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Hallo Heinz-Dieter,

    der Nachteil bei einem offenen System ist der, das doppelbewegungen nur bedingt oder gar nicht zu fahren sind. Also wenn Du Dein Modell mit einer Pumpe betreiben möchtest, würde ich Dir ein geschlossenes System empfehlen. Da könnstest Du noch ein Zusatzventil zum Umschalten auf drucklsoen Umlauf einbauen.
    Sven und ich setzen in unseren Baggern ein offenes Sytem mit einer dreifach-Pumpe von Jung ein... für jeden Kreislauf eine eigene Ölversorgung. Das funktioniert super! :thumbup:

    Nach der Aussage, dürfte kein Original-Bagger funktionieren.
    Ich spreche hier nicht von den Großen mit LS und Regelpumpen, sondern von den Kleinen, die mit Konstantpumpe fahren.

    Egal welches System ist darauf zu achten, dass die Tankleitung groß genug ist, damit dort nicht zuviel Staudruck entsteht und die Pumpe sollte groß genug sein, um 2 Funktionen gleichzeitig zu bewegen. Den Rest macht dann ein wenig Gefühl beim Öffnen der Ventile, dann kann man auch alle Funktionen auf einmal fahren, wie in Echt nur ein wenig langsamer.

    Ich habe beide Systeme versucht, ausserdem auch Ventil zum Drucklosschalten, den wenigsten Stromverbrauch hat immer noch eine Pumpe die nicht läuft, darum schalte ich meine ab, wenn nicht benötigt.

    In der Ruhe liegt die Kraft!

  • Nach der Aussage, dürfte kein Original-Bagger funktionieren.
    Ich spreche hier nicht von den Großen mit LS und Regelpumpen, sondern von den Kleinen, die mit Konstantpumpe fahren.


    Hallo Gregor,

    jetzt vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen. Meine Aussage bezog sich auf die Modellhydraulik. Das man beim Original mit entsprechender Ventiltechnik andere Möglichkeiten hat ist doch klar...

    Gruß
    Alexander :hand:

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    Einmal editiert, zuletzt von Alexander (9. Januar 2012 um 19:10)

  • Ich als heizungsbauer würde sagen Stichwort "hydraulischer Abgleich" sprich wenn 2 Ventile offen sind geht das Öl immer den weg des geringsten Widerstands...Beim geschlossenen System vermeidet man diese parallel Schaltung.

  • Hallo Heinz,

    klar mag ich! Nehmen wir mal an Du hast ein Hydraulikanlage mit mit 3 Ventilen (A,B u. C) und 3 Verbrauchern (Zylinder A,B u.C). Bei einem offenen System musst Du den kpl. Volumenstrom durch alles 3 Ventile schleifen, bei denen in der Neutralstellung der Durchgang P nach T offen ist. Also fließt das Öl von der Pumpe in den Zulauf (P) von Ventil A. Der Rücklauf (T) von Ventil A muss jetzt an den Zulauf (P) von Ventil B und der Rücklauf (T) von Ventil B kommt an den Zulauf (P) von Ventil C bevor es wieder vom Rücklauf (T) von Ventil C (durch den Rücklauffilter) in den Tank geht.

    Wenn Du jetzt Ventil A betätigst, drehst Du den nachfolgenden Ventilen bzw. Verbrauchern den Saft ab bzw. es steht für Verbraucher B u. C nur noch das Öl zur Verfügung, welches vom Verbraucher A zurück in den Tank soll. Deswegen sind Mehrfachbewegugen meiner Meinung nach nur bedingt Möglich.

    Ich hoffe es war halbwegs verständlich.

    Gruß
    Alexander :hand:

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  • Weg des geringsten Widerstandes stimmt, das ist eben das Fingerspitzengefühl das man braucht um mehrere Funktionen gleichzeitig zu fahren.
    Das ist auch das Problem das viele Modellbaukollegen haben, nur die Ventile aufreissen reicht eben nicht.
    Und beim Minibagger zB. Takeuchi den ich habe sind auch keine Servoventile verbaut.
    Oder mal ein wenig zurückgeschaut, hast Du mal einen direktgesteuerten Bagger gefahren?

    Es ist genauso möglich die Bewegungen mit offenem und geschlossenem System gleichzeitig zu fahren.
    Das Geschlossene hat einen Vorteil bei einem Kran, ist aber beim Bagger, Radlader usw. unerheblich.

    In der Ruhe liegt die Kraft!

  • Stimmt nicht , es gehen auch mehr verbraucher

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  • Ich habe hier auch ein geschlossenes system , und kann alle drei verbraucher gleichzeitig Fahren . Gut er wird Langsamer aber das wird der Orginal dann auch .

    Gruß Kalle

  • Ich habe hier auch ein geschlossenes system , und kann alle drei verbraucher gleichzeitig Fahren . Gut er wird Langsamer aber das wird der Orginal dann auch .


    Hi Kalle,
    ich habe ja auch erklärt warum ich ein offenes System für ungeeignet halte... vom geschlossenen war ja auch gar nicht die Rede... :undweg:

    Gruß
    Alexander :hand:

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  • Hallo Heinz,

    klar mag ich! Nehmen wir mal an Du hast ein Hydraulikanlage mit mit 3 Ventilen (A,B u. C) und 3 Verbrauchern (Zylinder A,B u.C). Bei einem offenen System musst Du den kpl. Volumenstrom durch alles 3 Ventile schleifen, bei denen in der Neutralstellung der Durchgang P nach T offen ist. Also fließt das Öl von der Pumpe in den Zulauf (P) von Ventil A. Der Rücklauf (T) von Ventil A muss jetzt an den Zulauf (P) von Ventil B und der Rücklauf (T) von Ventil B kommt an den Zulauf (P) von Ventil C bevor es wieder vom Rücklauf (T) von Ventil C (durch den Rücklauffilter) in den Tank geht.

    Wenn Du jetzt Ventil A betätigst, drehst Du den nachfolgenden Ventilen bzw. Verbrauchern den Saft ab bzw. es steht für Verbraucher B u. C nur noch das Öl zur Verfügung, welches vom Verbraucher A zurück in den Tank soll. Deswegen sind Mehrfachbewegugen meiner Meinung nach nur bedingt Möglich.

    Ich hoffe es war halbwegs verständlich.

    Hallo Alexander,

    wenn das Deine wahre Meinung ist, hat Dir entweder jemand was falsches erzählt, oder Du hast die Funktionsweise nicht verstanden.
    Du verwechselst hier Serien und Parallel Schaltung, Hydraulik ist immer Parallel!
    Der Unterschied zwischen offenem u. geschlossenem System ist, beim offenem strömt das Öl bei nichtbetätigung durch den Steuerblock von der Druckseite zum Tank, einzig der Staudruck ist messbar.
    Beim geschlossenem System ist keine Verbindung zwischen P uT vorhanden, das Öl wird mit max. Druck übers DBV in den Tank gepumpt, Energievernichtung und Ölheizung.

    Jedoch wird bei jedem System jeder Zylinder mit Frischöl versorgt und der Rücklauf geht in den Tank.
    Ich schau mal in nächster Zeit um ein Diagram das die Funktion veranschaulicht, sollte noch was bei meinen alten Unterlagen haben.

    In der Ruhe liegt die Kraft!

  • Du verwechselst hier Serien und Parallel Schaltung, Hydraulik ist immer Parallel!

    Genau das ist, befürchte ich, in den Foren des Öfteren das Problem, deswegen entstehen so leider viele Ungereimtheiten und man kennt sich nicht mehr aus, was wer jetzt meint, und was wieso nicht gehen soll.

    Danke euch allen auf jeden Fall für die ganzen Antworten! :D:

  • Hallo Alexander,

    wenn das Deine wahre Meinung ist, hat Dir entweder jemand was falsches erzählt, oder Du hast die Funktionsweise nicht verstanden.
    Du verwechselst hier Serien und Parallel Schaltung, Hydraulik ist immer Parallel!
    Der Unterschied zwischen offenem u. geschlossenem System ist, beim offenem strömt das Öl bei nichtbetätigung durch den Steuerblock von der Druckseite zum Tank, einzig der Staudruck ist messbar.
    Beim geschlossenem System ist keine Verbindung zwischen P uT vorhanden, das Öl wird mit max. Druck übers DBV in den Tank gepumpt, Energievernichtung und Ölheizung.

    Jedoch wird bei jedem System jeder Zylinder mit Frischöl versorgt und der Rücklauf geht in den Tank.
    Ich schau mal in nächster Zeit um ein Diagram das die Funktion veranschaulicht, sollte noch was bei meinen alten Unterlagen haben.

    Hi Gregor,

    im Grunde genommen haben wir alle einen offenen Kreilauf, weil wir das Ö alle nach dem gleichem Schema fördern.... Tank -> Pumpe -> Verbraucher -> Tank

    Bei einem geschlossenem Kreislauf sieht das Schema wie folgt aus: Pumpe -> Verbraucher -> Pumpe, wobei die Leckölverluste durch eine Speisepumpe ersetzt werden.


    Bei uns Modellbauern haben sich halt folgende Bezeichungen eingebürgert:

    -> offenes System = "Drucklose" Förderung des Öls durch die Ventile zurück in den Tank. Der Druck wird erst aufgebaut, wenn ein Ventil schaltet und der Verbraucher ihn anfordert.
    -> geschlossenes Sytem = Förderung des Öls bei geschlossen Ventilen gegen das DBV. Dabei steht der am DBV eingestellte Druck an den Ventilen an und nicht benötigtes Öl geht über das DBV zurück in den Tank.

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • "Klugscheissmodus ein" Jetzt braucht mir nur noch jemand eine Anwendung in der Mobilhydraulik zeigen, wo ein hydrostatischer Antrieb für Zylinderantriebe verwendet wird.
    Hydostatische Antriebe werden dort für Fahr oder drehantriebe verwendet, mit Drücken vab 200 Bar aufwärts. Weiters brauchst Du dafür nur eine Speisepumpe, wenn der Antrieb reversierbar ist, da dafür die Verstellpumpe übers Zentrum geschwenkt wird und aus der Nulllage durch Eigenkraft nichtmehr rauskommt. Vorausgesetzt aktuelle Pumpen mit hydraulischer Verstellung. Von den Schock u. Nachsaugventielen mal abgesehen, brauchen solche Systeme Speise- und Spülventile, die den Abrieb ausspülen und auch das Öl über Kühler leiten.
    Und extra eine Pumpe fürs Lecköl???? Ich dachte das entsteht als Nebenproduckt, habe noch keine Hydraulik gesehen, die dafür extra eine Pumpe verwendet.

    Mir ist aber auch keine Originalanwendung bekannt, die die gesamte Ölmenge permanent übers DBV jagt, dies geschieht nur im Not-Aus fall.
    Ansonsten würde das Öl in kürzester Zeit kochen. Wird nur bei manchen Maschinen im Winter gemacht, um das System auf Betriebstemperatur zu bringen.
    "Modus aus"

    Mir ist kein Hersteller bekannt, der eine reversierbare Axialkolbenpumpe für unsere Modellbaugröße anbietet. Auch an vernünftigen Motoren fehlt es.
    Nächstes Problem ist die termische Belastung dieser Systeme und der Wirkunggrad ist auch beschienen.


    Also sprechen wir weiter über Max-Druck System oder welche mit freiem Fückfluß, wenn es so leichter verständlich ist.
    Ich denke aber, dass die üblichen sich eingebürgerten Begriffe Aussagekräftig genug sind, damit sich Modellbauer dadurch verständigen können.

    In der Ruhe liegt die Kraft!

  • Ich kann mich nicht erinnern, behauptet zu haben, dass man hydrostat. Antriebe in der Praxis für Linearantriebe verwendet.

    Was aber unbestreitbar ist, ist die Tatsache, dass jeder hydrostat. Antrieb leckt.
    Manche mehr, manche weniger.

    Und da du ja scheinbar weißt, was ein hydrostat. Antrieb ist, wird dir auch bekannt sein, dass es im Moment noch nicht
    möglich ist, das Lecköl über Unterdruckbereitstellung zu kompensieren.

    Natürlich ist es zweckmäßig, das ganze Lecköl auch noch zu filtern, kühlen usw.

    Spülventile hab ich einmal aussen vorgelassen... so was werden wir wohl nie brauchen :D

    Es stimmt natürlich, die Bezeichnung ansich für den Modellbau scheint zweckmäßig, wenn auch im
    Bezug auf den aktuellen Stand der Technik nicht ganz "richtig"