Erfahrungen Modellbau Mauel

  • Hallo Modellbaugemeinde.

    Ich möchte hier noch einmal so kurz und knapp wie möglich meine Erfahrungen mit der Firma "Modellbau Mauel" teilen, damit es euch Anderen nicht unnötigerweise auch so geht wie mir und ihr einen Haufen Geld beim diesem Anbieter versenkt. Das ganze soll ausdrücklich auch in eventuell folgenden Antworten bitte ein rein sachlicher Erfahrungsaustausch sein und keine Hetzerei, Geschäftsschädigung oder sonstiges mit solch harten Worten zu beschreibendes Gehabe!

    Also, wie im zugehörigen Baubericht schon zu lesen ist habe ich für meinen Bagger die Hydraulikzylinder bei Mauel bestellt, weil dort die Standardmaße einigermaßen passten, der Preis offenbar vergleichsweise günstig war und ich mir letztendlich von Zylindern welche für 1:8 Modelle und 50bar Druck ausgelegt sind eine gewisse Robustheit und Lebensdauer erwartete.
    Nach meiner Anfrage und einer schnellen, wortknappen aber freundlichen Antwort folgte meine Bestellung.
    Nach Erhalt der vier Zylinder stellte ich eine ungemeine Schwergängigkeit der Kolben fest, vermutete aber in meinem Laienhaften Halbwissen, dass diese sich mit Ölschmierung im Betrieb wahrscheinlich legen müsste.
    Als ich einige Zeit später Nippel montieren wollte stellte ich fest, dass die Bohrungen der Zylinder zu kleine Gewinde (M4 statt M5) und sogar teilweise überhaupt keine Gewinde aufwiesen. Dies wurde seitens Mauel nach kurzem Mailkontakt und meiner ersten Rücksendung äußerst rasch und zuvorkommend behoben.
    Als handwerklich geschickter Mensch nahm ich anschließend (dummerweise) in Kauf,dass alle vier Zylinder schon bei geringem Öldruck leckten und stellte mich selbst der Arbeit von Demontage, Abdichtung und erneutem Zusammenbau. Eigentlich hätte ich spätestens an diesem Punkt einlenken und mein Geld zurückfordern sollen. Die Zylinderkappen sind beidseitig auf das Rohr geschraubt und lassen sich lösen wenn man erstmal die Schraubensicherung überwunden hatte. Am Kolben und in der Zylinderkappe ist jeweils nur ein einziger einfacher O-Ring vorhanden, diese sind meines Wissens nach eigentlich nur als statische Dichtungen gedacht.

    Als alles dicht war stellte sich als nächstes heraus, dass in allen oberen Kappen die internen Ölbohrungen fehlten und die deshalb alle Zylinder nicht einfahren ließen. Nach erneutem Hin- und Her wurden mir bald Ersatzkappen zugesichert welche ich auch selbst montieren wollte (eine vergleichsweise einfache Arbeit) um eine abermalige, mit Kosten verbundene Rücksendung zu vermeiden. Während ich auf die Teile wartete, wagte ich mich daran selbst entsprechende Ölkanäle einzufräsen, weil ich ja ohnehin Ersatz hatte falls etwas schief gehen sollte. Der Eingriff war erfolgreich und die Bewegungen erfolgten danach in beiden Richtungen.
    Allerdings war alles weiterhin so schwergängig, dass die Kolben erst bei 18bar aus dem Stillstand erwachten und die Bewegungen auch bei fast 30bar kaum Kraft hatten.
    Bekräftigt durch erfahrene Modellbauer hier aus dem Forum schickte ich schließlich den gesamten Kram wieder nach Vettweiß zu Mauel mit der Bitte nach Stellungnahme und der Zusage einer Prüfung der Zylinder (nach dem Motto "tut uns Leid, wir prüfen die Zylinder selbstverständlich").
    Nach der Vorgeschichte erhoffte ich mir von dieser Firma zwar keine anständige Prüfung ihrer Ware, dort scheint alles das Haus zu verlassen egal in welchem offensichtlich unfertigem Zustand :vogel: , aber nach dem stets freundlichen Kontakt wenigstens eine Antwort, wenn schon keine Rücknahme (Denn ich habe ja selbst "manipuliert" -> klar, damit man die Ware überhaupt benutzen kann :thumbdown: )
    Gestern kam nun das Paket unverhofft und kommentarlos zurück, obwohl ich im beiliegenden Schreiben ausdrücklich um vorherige Kontaktaufnahme und Klärung gebeten hatte.
    Der Clou an der Sache ist noch, dass neben meinem Schreiben und der ursprünglichen Kaufrechnung aus dem Paket auch noch die Ersatz-Zylinderkappen rausgenommen wurden.

    Ich bleibe nun auf meinen Kosten von 275€ und zusätzlichen Portokosten sitzen und muss mich vertrauensvoll an den nächsten Hersteller wenden wenn ich meinen Bagger nicht aufgeben möchte. (Ersteres schon geschehen, aufgeben niemals)

    und die Moral von der Geschicht'? Modellbau Mauel vertraue (ich) nicht!

    Ich denke ich bin durchweg sachlich geblieben und habe meinen Frust zurückhalten können, es sollte kein Moderator etwas anstößiges finden können. Falls doch dann bitte ich um eine Nachricht und kein Löschen des Themas, denn ich möchte wirklich vermeiden dass Andere die gleichen Fehler begehen wie ich.

    Weiterhin würde ich es begrüßen, eurer aller Meinungen und gegebenenfalls Erfahrungen zu hören! :D:

    Emanuel

  • Hallo,

    ich finde auch du hast sehr sachlich und emotionslos deine Erfahrungen mit Mauel beschrieben. Es ist sehr schade das man bei Mauel so uneinsichtig ist und anscheinend ohne schlechtes Gewissen dich mit dem Schrott sitzen lässt. Kann man nur hoffen das es diese Firma nicht mehr lange gibt, so eine gab es ja schonmal im Baumaschinensektor. Lass den Kopf nicht hängen, ich denke fast jeder von uns hat schon mal Lehrgeld dieser Art gezahlt. Ich habe mir angewöhnt nur noch bei Firmen zu bestellen die bekannt sind und einen guten Ruf haben.

    DANKE für die Warnung. Hoffentlich spricht es sich schnell rum

    Gruß Thomas

    Auf Dauer hilft nur V8 POWER
    :grins: NOOTEBOOM Trendsetters in Trailers :grins:

  • Das schieße ich mich sowohl Kalle als auch Thomas an.

    Es kann nämlich nicht sein, dann man hunderte Stunde und viel Geld in einen Modell steckt und dann mit nicht sachgemäßer hydraulik zu gemüllt wird, die auch noch richtig Geld kostet. :scheisskram:

    Wie Thomas schon geschrieben hat, hoffe ich auch, das es sich so schnell wie möglich rum spricht. Denn ich wäre warscheinlich der nächste gewesen, der auf die Schnauze gefallen wäre.

  • Hallo Namesloser,

    sehr gut und sachlich beschrieben, von Hetzerei kann man da wirklich nicht sprechen! :Top:

    Das ganze ist sehr ärgerlich und Du hast Mauel ja auch genügend Möglichkeiten gegeben ihren Murks auszubessern. Schade das es in der heutigen Zeit immer noch Firmen gibt die nicht in der Lage sind anständige Ware zu liefern oder sich zumindest bemühen eine Lösung zu finden. Passieren kann immer mal was, aber dann sollte das zur Zufriedenheit beider Seiten aus der Welt geschafft werden und gut isses. :meinung:
    O-Ringe sind zwar hauptsächlich als statische Dichtung gedacht, werden aber durchaus auch als dynamische Dichtungen eingesetzt... dann muss aber die Vorspannung passen und die ist Deiner Beschreibung nach viel zu hoch. Vielleicht gibt es ja noch eine Möglickeit die Zylinder zu retten... es gibt Nutringe aus Teflon die in die Einbauräume von O-Ringen passen. Der Vorteil ist, das sie fast keine Reibung haben. So einen Nutring könntest Du als Stangendichtung verwenden. Beim Kolben könnte man den Einstich noch ein wenig nachdrehen und evtl. einen Quadring nehmen... dann sollten die Zylinder einigermaßen leicht laufen und auch dicht sein.
    Kennst du jemanden mit einer Drehmaschine? Ein Versuch wäre es doch wert und schlussendlich kannst Du nur gewinnen...

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Leider hab ich davon keine Ahnung und auch keinen entsprechenden Experten im Bekanntenkreis.
    Wie du schon sagst hab ich nichts zu verlieren, außer natürlich noch mehr Geld beim Versuch den Murks beheben zu lassen, welches ich auch für neue Zylinder mehr als gut gebrauchen könnte. Wenn irgendjemand der sich auskennt sein Glück damit versuchen möchte ist das zwar besser als wenn sie hier nutzlos in der Ecke vergammeln, aber das Risiko an dieser Stelle jetzt noch zu investieren ist mir irgendwie zu hoch...

    Emanuel

  • :kratz: mach bitte mal folgendes...

    Schraub die Zylinder auseinander und prüfe wie schwer die Buchse (mit Dichtung) auf der Stange läuft. Wenn das ok ist, dann liegt es am Kolben und der ist rel. schnell nachgearbeitet... das könnte ich Dir anbieten. Für einen Inneneinstich hab ich leider keinen passenden Drehstahl und Messwerkzeug auch nicht. :(
    Ein paar Bilder von den zerlegten Zylindern wären auch ganz hilfreich, dann kann man besser beurteilen ob da noch was zu retten ist.

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Bis jetzt was ich da so mit bekommen habe liegt das am Kolben , wenn da nur ein O-Ring drauf ist reicht das mit einem 2mm stechmeisel nach zu arbeiten . Oder einen neuen Kolben herr zustellen . Ist aber auch nicht schwer . Meine Bagger haben auf dem Kolben auch nur einen o-Ring , der kleine CAT hat welche drauf . Seit 4 Jahre ca. 500 Arbeitsstunden und gehen auch nicht kapput .

    Gruß Kalle

  • was mich extrem stutzig macht ist, dass die Kolben offenbar nur stückweise schwer gehen. Wenn ich die Kolbenstangen dann ein Stück drehe ist der Widerstand wieder erstmal weg aber dafür bei ganz anderen Auszugslängen größer. Da scheint mir irgendetwas unrund zu sein oder so!? Stellenweise kann man selbst per Hand kaum was bewegen ohne die Kolben zu drehen

    :wut01:

    Emanuel

  • möglicherweise... :Denk:

    Die Dinger gehen jetzt zu Baggermartin und er entscheidet ob er davon noch was verwenden kann oder komplett neue macht.
    Ich denke das ist jetzt die beste Lösung, denn er hat im Gegensatz zu mir natürlich richtig Ahnung von der ganzen Sache.
    Alles Weitere dazu wird zu gegebener Zeit in meinem Baubericht zu finden sein, nicht hier.

    Aber um mal aufs ursprüngliche Thema zurückzukommen:
    hab inzwischen von mehreren schlechten Erlebnissen mit der Firma Mauel erfahren müssen, scheint also nicht unbedingt ein Einzelfall zu sein. :thumbdown:

    Emanuel