Hallo,
kleine Korrektur bzw. Ergänzung zu Dinos Ausführung,
Die mobilen Anlagen rechnen sich fast immer, da oftmals Recycling Material verarbeitet wird oder die Zuschläge in der Nähe gewonnen werden können. Auch ist man dadurch nicht der preislichen Willkür der Anbieter Vorort ausgeliefert, welche bei größeren Projekten zu tragen kommt und diese können auch noch Lieferprobleme bekommen, da ja alle anderen Abnehmer auch noch beliefert werden wollen.
Außerdem werden beim Gleitschalungsbau gerne die Betonpumpen direkt unter der Mischanlage platziert und dadurch der Transport gespart.
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Einzugsgeschwindigkeit der Fahrmischer, diese können die 3,6 m3 je Charge ( 3 m3 Festbeton unverdichtet) nicht so schnell aufnehmen wie die Mischanlage arbeitet, dadurch und durch die Rangierzeiten der Mischer kann der Theoretische Wert der Mischanlagen nicht erreicht werden. Bei Abgabe auf Kipper kann die volle Menge produziert werden, jedoch nur für sehr trockenen Beton zb. für Autobahndecken, Fertigteile (Betonleitwand) usw.
Dies ist der Grund, warum fast immer mehrere Anlagen eingesetzt werden, bzw. auch Doppelanlagen verwendet werden, es werden auch oftmals parallel verschiedene Betonsorten benötigt.
Beim Inntaltunnel zb. wurde bei jedem Portal eine Doppelturm-Anlage aufgestellt, um die benötigten Betonmengen u. Sorten herstellen zu können, manche Sondersorten wurden trotzdem noch zugekauft.
Der Bedienkomfort ist bei den mobilen Anlagen meist besser als bei stationären, da die Steuerung in einem eigenen Container untergebracht ist, dieser ist klimatisiert und auch meist getrennt der Anlage aufgestellt, damit sich die Stöße u. Vibrationen nicht übertragen. Durch die Großbaustellen wo diese Anlagen eingesetzt werden werden diese auch nicht so alt, dadurch sind die Steuerungen meist jünger und moderner.
Die Betonprüfungen sind auch kein Problem, diese müssen sowieso regelmäßig gemacht werden, bei solchen Baustellen wird ein Prüflabor eingerichtet. Ein Teil der Probewürfel müssen ja auch aufbewahrt werden, falls Probleme auftreten.
Auch die Wartung ist nicht viel umständlicher als bei festen Anlagen, meist kommt man bei den mobilen an die großen Komponenten leichter ran, da die Verkleidung abgebaut werden kann und man zb. mit einem Kran arbeiten kann, bzw. die Komponenten komplett zur Rep runter gehoben werden.
Ihr seht also, dass dies Anlagen genauso Ihre Berechtigung haben und bei richtigem Einsatz stationären Anlagen überlegen sind.
Auch die Investitionssumme ist nicht zu vernachlässigen und die Errichtungs-Auflagen sind wesentlich geringer als bei Fixen.
Noch eine kleine Gedankenaufgabe zur Logistik und Transportproblematik:
Beim Inntal Tunnel wurde mit 4 Schalwagen gleichzeitig gearbeitet, beim kleinsten Profil und Wagenlänge von 24 m wurden so ca. 360 - 400 m3 je Ring verbraucht ( Festbeton, Anlieferung Frischbeton x 1,2 ) Röhrenlänge ca. 6 km schwierige Zufahrt, die Profiländerungen und weiteren Baumaßnahmen nicht berücksichtigt, wie viele Fahrzeuge sind da gefordert ?
Es wurden bis zu 3 Ringe am Tag gegossen.
Gerade beim Tunnelbau kommen dadurch Sonderfahrzeuge zum Einsatz, zb. Anhänger mit 2 x 10 m3 Mischtrommeln, welche für öffentliche Straßen nie eine Genehmigung kriegen. 65 - 70 t Hänger-Gesamtgewicht auf 4 Achsen + Zugfahrzeug
Auch Innerstädtisch werden gerne mobile Anlagen verwendet ( zB.Twin Towers Wien), da bei den Stoßzeiten keine kontinuierliche Versorgung sichergestellt werden kann.
Die Zuschläge müssen zwar angeliefert werden, jedoch durch die Zwischenlagerung ist dies wesentlich Problemloser als bei Frischbeton, auch die Qualität leidet durch den Transport.
Gruß
Gregor