Trommelsiebanlage Terex TTS 518

  • Hallo liebe Forengemeinde,

    Nach langer Zeit als stiller Mitleser habe ich mich nun doch mal dazu entschlossen einen eigenen Baubericht zu verfassen.

    Noch kurz zu meiner Person. Mein Name ist Finn Jungwirth und ich komme aus dem schönen Ostalbkreis in Baden-Württemberg.

    Nun aber zum Modell; durch diverse Bauberichte inspiriert habe ich mich dazu entschlossen eine mobile Trommelsiebanlage zu bauen, als Vorbild für das Modell im Maßstab 1:14.5 soll eine Terex TTS518 dienen. Wobei ich natürlich anmerken möchte, dass diese nicht mein erster Versuch einer Siebanlage ist. Davor habe ich schon zwei stationäre Anlagen gebaut, war aber mit deren Flexibilität und Funktionalität nicht zufrieden. Weshalb es diesmal eine mobile Variante werden sollte.

    Natürlich habe ich mich auch von den zwei sehr schönen Bauberichten über die sehr gelungenen Doppstadt-Siebanlagen inspirieren lassen. clapping_hands Nochmals ein großes Lob an den Erbauer, wobei natürlich klar sein sollte, dass ich nicht versuchen werden, diese Leistung anzufechten.

    Nun aber genug der Worte und los mit dem Modell. Angefangen hat alles mit der Planung im CAD auf Basis der PDF-Zeichnung und diversen Internetfotos. Wobei gesagt werden sollte, dass dies mein erstes Projekt ist, das ich komplett im CAD geplant habe. Sowohl der Volvo L250g, wie auch der Muldenaufbau des Zetros entstanden noch komplett manuell mit gezeichneten Schablonen, also verzeiht mir eventuelle Fehler. Aber nun die Bilder dazu (funktioniert hoffentlich) : ;)


    Beste Grüße

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Abend,

    Sieht schon vielversprechend aus.

    Wie groß ist den die Siebanlage in Transportstellung?

    Auf jeden Fall ein Modell mit viel Spielwert.

    Gruß Christian

    Gruß Christian

  • Vielen Dank Finn für das Lob meiner Anlagen und Bauberichte.

    Aber was ich hier lese und sehe wird interessant und ich bleibe dabei. Nach weiter so :thumbup:

    Gruß Thomas

    Fa. HuMos Erdbau Immer in Bewegung

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    Ich sag immer, geht net, gibt et net :scheisskram:

  • Abend,


    Sieht schon vielversprechend aus.

    Wie groß ist den die Siebanlage in Transportstellung?


    Auf jeden Fall ein Modell mit viel Spielwert.


    Gruß Christian

    Hallo Christian,

    In Transportstellung ist sie ca. 81 cm lang.

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Vielen Dank für das Lob und Interesse. Bin auch schon gespannt wie das Endergebnis wird ;)

    Nun aber weiter im Text. Ein CAD-Modell ist das eine, jetzt kommen wir aber zur Umsetzung. Gebaut wird mit Hilfe von Blechabwicklungen aus dem Modell. Diese werden dann ausgedruckt und mit doppelseitigem Klebeband auf dem Werkstück befestigt. Entlang dieser Schablone wird dann mit einer Blechschere die Form ausgeschnitten und dann durch Feilen auf Maß gebracht. Das heißt, dass alle Teile von Hand und mit einem Bandschleifer entstehen. CNC-Maschinen stehen mir dabei nicht zur Verfügung.

    Los ging es dann mit dem Bau des Rahmens. Hierfür wurden zuerst die beiden seitlichen Rahmenteile mit einer Dekupiersäge aus 6mm Aluminium ausgesägt. Dann wurden sie auf Maß gefeilt und diverse Bohrungen eingebracht.

    Hierbei ergab sich allerdings das Problem, dass die Aluplatte, die ich noch da hatte, ein Stückchen zu kurz für den Rahmen war, weshalb ich mich dazu entschieden habe den Rahmen in zwei Teile zu teilen. Hierfür habe ich eine Aluplatte auf die zwei Teile geschraubt und noch mit Messingstiften verstärkt:

    Auch wurden gleich die elektrischen Verbindungen für das seitliche Feinkornband angebracht, bestehend aus Messing Rundmaterial und Schrumpfschlauch als Isolator:

    Grüße

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Hallo Finn!


    Toi toi toi und alles Gute! Spannendes Projekt!


    Wenn Du Lust hast, kannst Du Dir ja meinen Threat aus dem Nachbarforum durchschauen;


    http://www.modelltruckforum.de/forum/index.ph…nlage/&pageNo=6

    Hallo Thomas,

    vielen Dank. Deinen tollen Baubericht habe ich natürlich auch schon gelesen und gespannt weiterverfolgt. Großartiges Modell und natürlich auch super professionelle Umsetzung! :DD:

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Weiter ging es dann mit dem Bau der Deichsel. Auch hierfür wurden wieder Abwicklungen erstellt, ausgeschnitten und auf Maß gebracht. Dieses Mal wurde 0,75mm Stahlblech benutzt, das dann gekantet und anschließend verlötet wurde:

    Die Adapterplatte für die Anhängerkupplung besteht aus 2mm Messing, das nach bekanntem Verfahren bearbeitet wurde:

    Die Anhängerkuppkung wurde aus einer 4x8mm Messing Vierkantstange und einer 2mm Messingplatte hergestellt. Die Verstrebung oben besteht aus einem 5x5 Messing Vierkant:

    Zusätzlich wurden die Teile durch eine Zapfenverbindung verstärkt.

    Das Ganze wurde dann mit M1,6 Scharuben an der Deichsel befestigt:

    Gruß,

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Hallo in die Runde,

    erst ein Mal vielen Dank für das Lob.

    Weiter geht es mit dem Verbinden der Rahmenteile mit der Anhängerkupplung mittels M2 Schrauben:

    Als nächstes wurde ein Zwischenboden zur Befestigung des Bunkerbandes eingezogen, der gleichzeitig den Rahmen verstrebt

    Als nächstes wurde unterhalb des Rahmens nochmals eine Zwischenebene angeschraubt, auf welcher die Befestigungen für die Wartungstüren angebracht wurden. Diese Befestigungen wurden aus 10x10mm Alu Vierkantrohr hergestellt. Hierfür wurden die Enden des Vierkantrohres umgebogen und Gewinde rein geschnitten um sie auf der Platte zu befestigen. In die zwei "Säulen" vorne kommen später noch die Anhängerstützen:

    Auch die Magnete für die Türen wurden gleich angebracht

    Das solls fürs Erste wieder gewesen sein ;)

    Gruß Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Weiter geht es mit den Halterungen für das seitliche Feinkornband die aus 6mm Aluminium hergestellt wurden. Diese wurden jeweils mittels zwei M2 Schrauben befestigt :

    Als nächstes wurden die Achsen und die Aufhängung hergestellt. Die Achsen wurden aus 10mm Stahlrohr hergestellt dessen Ende auf 9mm aufgebohrt wurden. So wurden in die Enden passende 9mm Flanschkugellager eingebaut. Als Aufnahme für die Radnaben wurde eine 4mm Messinggewindestange in die Kugellager geschoben, die mit Muttern fixiert wurde. Zur Befestigung der Blattfedern wurden 2mm Messingplatten auf das Rohr gelötet in die M2 Gewinde geschnitten wurden:

    Die Radnaben wurden aus 2mm Messing hergestellt, das zuerst rund geschliffen wurde, indem in der Mitte der Scheibe ein M4 Gewinde geschnitten wurde und dann mittels einer M4 Schraube in den Akkuschrauber eingespannt wurde. Unter Drehen des Akkuschraubers wurde die Scheibe dann an den Bandschleifer gehalten, wodurch diese gleichmäßig rund wurde und das Loch sich genau in der Mitte befand. Anschließend wurde das Loch auf 10m aufgebohrt und die M1,6 Gewinde zur Befestigung der Felge geschnitten. In das 10mm Loch wurde dann ein Stück 10mm Stahlrohr eingelötet in das wieder pro Seite ein 9mm Kugellager eingbaut wurde. Durch die zwei Kugellager kann die Radnabe pro Seite mit einer Mutter fixiert werden, sodass diese nicht verrutschen kann. Auf der anderen Seite wiederum wurde ein Stück 16mm Stahlrohr aufgelötet, auf dem nachher die Felge sitz und die Radmutter verbirgt:

    Die Abdeckungen für die Radnaben habe ich im SLS-Verfahren drucken lassen, wobei für die kleinen Details, wie den Terex Schriftzug ein SLA Druck wohl besser gewesen wäre. Die Preise hierfür sind allerdings in meinen Augen maßlos überteuert. In die Abdeckungen wurden in die dafür vorgesehenen Löcher M1 Gewinde geschnitten. in die die passenden Schrauben einschraubt wurden. Die Abdeckungen werden nur in das Stahlrohr auf der Nabe eingedrückt. sodass man die Abdeckung einfach abnehmen kann:

    Gruß Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Als nächstes wurden die Felgen mit M1,6 Schrauben an die Radnaben geschraubt. Diese wurden dann an der Achse mittels einer Stoppmutter befestigt. Die zu den Reifen empfohlenen Felgen stammen von Veroma:

    Die 75mm Reifen stammen von Premacon:

    Ich möchte aber noch kurz etwas zu deren Qualität sagen. Alle Details wie den Michelin Schriftzug kann man schön erkennen und auch die Stabilität des Gummis ist sehr schön, da dieser auch noch leicht elastisch ist, was man von manchen China Reifen nicht behaupten kann. Allerdings habe ich auch zwei negative Punkte anzumerken. An den Rändern der Reifenwände, wo der Reifen an die Felge anschließt weißen drei der vier Reifen Luftblasen auf, auch auf der Innenseite der Reifen sind diese Lufteinschlüsse zu finden, was den markellosen Charakter etwas dämpft. Wenn man diese Seite auf die Innenseite dreht fallen diese Einschlüsse nicht mehr auf, weshalb mich dies nicht so sehr stört:

    Die zweite Sache ist, dass zwei der Reifen auf einer Seite des Mittelringes, mit dem der Reifen auf der Mitte der Felge fixiert wird, etwas breiter sind, weshalb die Reifen auf einer Seite der Felge etwas überstehen. Aber auch diese Seite kann man nach innen drehen, damit man den Überstand nicht mehr sieht:

    Alles in allem bin ich aber mit den Reifen trotzdem zufrieden und sehen klasse am Modell aus. So sieht nun die fertige Achse aus:

    Gruß Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Hallo zusammen,

    nun soll es mit der Aufhängung der Achsen weiter gehen. Hierfür habe ich mich entschieden starre Blattfedern zu verwenden. Diese werden auf beiden Seiten unbeweglich befestigt, da ich mir nicht sicher war, ob ein ständiges Einfedern während des Siebens wirklich so gut ist, weshalb ich mich für eine minimale Federung entschieden habe. Auch ist die Anlage ja nicht wirklich für "stundenlange" Starßenfahrten gedacht, sondern hauptsächlich zum Sieben mit einer kurzen Überführungsfahrt zur Baustelle. Weshalb die kaum federnden Achsen kein Problem sein sollten.

    Die Blattfedern wurden aus Stahlblech hergestellt, das in Streifen geschnitten und entgratet wurde. In die Mitte des Bleches wurden noch zwei Löcher gebohrt um sie mit der Aufnahme an der Achse verschrauben zu können. An den Enden wurde dann jeweils Messingrundmaterial angelötet, in das zuvor längs eine Kerbe hineingesägt wurde um den Blechstreifen einfacher positioniern zu können. In die Mitte des Messingstabes wurde dann noch geweils ein Loch für eine M2 Schraube gebohrt:

    Das ganze wurde dann mit der Achse verschraubt:

    Das selbe nochmals für die zweite Achse:

    Nun wurde es Zeit die beiden Achsen mit dem Rahmen zu verbinden:

    Damit die der Rahmen auch gleich auf eigenen Beinen steht wurden auch noch gleich die vorderen Stützen gefertigt. Diese bestehen aus einem 8mm Messingrohr das in die Pfosten der Wartungsklappen geschoben werden kann. Als Stützfuß wurde unten noch eine 2mm Messingplatte angelötet die in die passende Form gebogen wurde. Zur Arretierung der Stütze wird ein Bolzen benutzt der je nach gewünschter Höhe in die passenden Löcher gesteckt wird:

    Weiter geht es dann das nächste Mal mit dem Bau des ersten Förderbandes ;)

    Gruß Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Hallo in die Runde,

    Wie versprochen geht es nun weiter mit dem Bau des ersten Förderbandes. Als erstes wurde wieder eine Abwicklung aus 0,75mm Stahlblech ausgeschnitten und auf Maß gebracht. Daraus wurde anschließend der Rahmen des Förderbandes gebogen:

    Als nächstes wurde ein Zwischenstück hergestellt das zwischen die Seitenteile des Rahmens geschraubt wird. Auf diesem wird später das Förderband laufen und den Rahmen stabilisieren:

    Für die Rollen wurde 15mm Kupferrohr benutzt das passend auf Länge gesägt wurde und auf dessen Enden Stahlscheiben aufgelötet wurden in deren Mitte ein 6mm Messingrohr mit 4mm Innendurchmesser aufgelötet wurde. Die Scheiben wurden wieder wie zuvor bei den Radnaben hergestellt indem diese mit Hilfe des Akkuschraubers rund gefeilt wurden:

    Allerdings ist mir bei den ersten Tests schnell aufgefallen, dass sich gerne Sandkörner zwischen dem Rahmen und den Rollen verkanten und diese so verklemmen. Deshalb habe ich mich dazu entschieden die Scheiben nun nicht mehr auf die Außenseite der Rollen zu löten, sondern leicht nach innen versetzt, sodass sich keine Körner mehr verkanten:

    Für die Antriebsrolle wurde die 4mm Stange an die Scheiben angelötet

    Zur Ausrichtung und Spannen des Bandes wurden pro Seite eine Spannvorrichtung aus 6mm Aluminium angebracht die durch eine M2 Gewindestange verstellt werden können:

    Auch die Halterungen für die Antriebsrolle wurden gefertigt:

    Das Band wurde aus einem alten zerschnittenen Fahrradschlauch hergestellt der dann wieder in der richtigen Länge mit Sekundenkleber zusammengeklebt. Dabei wurde eine Seite mit Aktivator und die andere Seite mit Kleber bestrichen und dann wurden beide Seiten zusammengefügt. Anschließend wurde nochmals nachgeklebt wo es nötig war:

    Nun wurde als erstes das die Zwischenebene mit dem Rahmen verschraubt davor wurde das Band dazwischen eingefügt:

    Als nächstes wurden dann die Rollen mit den Abstandshaltern und die Spanner sowie die Halterungen für die Antreibsrolle eingebaut:

    Als nächstes folgt dann die Befestigung des Motors und die Gummiabstreifer

    Gruß

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Hallo zusammen,

    weiter geht es mit der Befestigung des 25mm Motors mittels einer passend zugeschnittenen 2mm Aluminiumplatte. Wobei gesagt werden sollte, dass es gar nicht so einfach ist ohne Fräse ein Langloch herzustellen:

    Als Möglichkeit der Kraftübertragung habe ich mich für eine Kette mit dem kleinsten erhältlichen Ritzel ( Das ich gefunden habe ;) ) entschieden. Diese Komponenten stammen von Conrad. Das Ritzel war mir allerdings in der Tierfe etwas zu Breit, weshalb dieses bis an den Rand des Gewindes für die Madenschraube abgeschliffen wurde. Auch wurde ein 6mm Messingrohr mit 4mm Innendurchmesser eingepresst, damit dieses auf die 4mm Welle des Motors passt:

    Damit sich keine Sandkörner in der Kette verkanten können wurde ein Schutzblech gegen herabfallende Körner angeschraubt:

    Die seitlichen Abstreifer wurden ebenfalls aus einem Stück Fahrradschlauch hergestellt:

    Als nächstes wurde dann das Band am Rahmen verschraubt. Auf der einen Seite wurden Stifte aus M2 Gewindestab, die im Rahmen eingeschraubt und mit Loctite gesichert wurden, dafür benutzt:

    Als nächstes geht es dann mit dem Bunkerförderband weiter. Dieses wurde auch nach dem selben Prinzip konstruiert:

    Damit der Stab auf dem die Rolle läuft nicht aus den Kugellagern rutscht wurden beidseitig Stopper aufgeschraubt:

    Das nächste Mal geht es dann weiter mit der Befestigung des Bandes und dem Einbau der Elektronik.

    Gruß Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Ich bin gespannt ob diese kleinen Motoren bei Bandspannung und Dreck noch Kraft haben. Ich hab da meine Erfahrung bei beiden Anlagen gemacht. Man soll es nicht Unterschätzen

    Gruß Thomas

    Fa. HuMos Erdbau Immer in Bewegung

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    Ich sag immer, geht net, gibt et net :scheisskram:

  • Hallo Thomas,

    Ja mit der benötigten Kraft hast du völlig recht, die ist nicht ganz unerheblich und nicht zu unterschätzen. Aber für die kleinen Bänder habe ich da jetzt keine so großen Bedenken und in meinen aktuellen Tests hat die Kraft völlig ausgereicht. Einen größeren Motor würden die Platzverhältnisse auch nicht zulassen.

    Da das Platzangebot am Bunker etwas größer ist, wird dort auch ein RB-Motor verwendet.

    Aber in Bezug auf die Bandspannung bin ich mir nicht so sicher wie weit man da gehen kann, kannst du irgendwie beschreiben wie arg du deine gespannt hast?

    Gruß

    Finn

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