Hydraulik ohne Pumpen und Ventile

  • Hi,
    ich denke derzeit darüber nach mir einen einfachen aber starken Gabelstapler zu bauen. Ich hab also angefangen zu planen und bin nun beim Hubmast angelangt. Bei der Frage nach der Hubmechanik bin ich darauf gekommen zwei Zylinder aneinaderzuschließen und den einen im Rumpf des Staplers mit einer Spindel anzusteuern.

    Glaubt ihr, das würde funktionieren oder soll ich gleich eine Spindel in den Hubmast bauen? Dabei hab ich nur bedenken wegen der Ansteuerung und der Kraft...

  • Hallo Luis,

    im Prinzip geht das, was du vorhast, schon, denn ein Gabelstapler hat im Hubmast ja nur einfach wirkende Zylinder - das Absenken des Hubgerüsts erfolgt durch die Schwerkraft. Wenn du nun einen Kolben mit dem Ölvolumen deiner beiden Hubzylinder baust und den mit einer Gewindespindel antreibst sollte das theoretisch funktionieren. Das Absenken des Hubgerüsts würde sogar durch das beim Zurückziehen des Kolbens entstehende Vakuum unterstützt werden. Technisch sehe ich das Problem darin, dass das ganze System absolut dicht sein muß - jede kleine Undichtigkeit, jede auch nur kleinste Luftmenge, die in das System eindringt, beeinflußt die Funktion negativ. Du mußt also alle Kolben und Zylinder und die ganzem Leitungen sehr ordentlich abdichten und vor allem auch luftblasenfrei mit Öl füllen. Mache dir mal Gedanken darüber wie du das ausführen kannst - wir sind alle gespannt auf die Umsetzung! Die ersten Tests könntest du ja, um Sauerei zu vermeiden, mit Wasser durchführen. Und denke bitte daran: wir wollen Bilder sehen! :D

    Grüße aus dem Schwarzwald!
    Wolfgang

    .... and always remember: helicopters don't fly - they beat the air into submission! ;)

  • Ja, das ist mir auch schon in den Sinn gekommen, mit der Luft. Andererseits hat ein Spindelantrieb den Nachteil, dass die Ansteuerung recht schwer umzusetzen wird, jedenfalls so wie ich mir das vorstelle. Ein wichtiges Kreterium ist für mich nämlich die Hubkraft, die sollte schon stark sein. Da müsste ich wohl genausoviel Arbeit reinstecken :D
    Und Bilder tjoa, die wird es so schnell nicht geben. Bis jetzt existiert nur ein Blatt Papier mit Skizzen und eine Idee in meinem Kopf :D

  • Hallo Luis,

    solange du deinen Hubmast nur einfach teleskopierbar ausführst könntest du statt der Zylinder auch Trapezgewindespindeln (TR 8x1,5 oder TR 10x2) nehmen. Wenn du die dann mit einer Rollenkette antreibst kann der Motor unter der Karosserie des Staplers verschwinden. Er müßte allerdings so eingebaut werden, dass er sich beim Neigen des Mastes mitbewegen kann (Hilfsrahmen). Vielleicht hilft dir diese Idee weiter.

    Grüße aus dem Schwarzwald!
    Wolfgang

    .... and always remember: helicopters don't fly - they beat the air into submission! ;)

  • Danke für den Tipp!
    Ich schau mir nachher mal das Original an und denk nochmal drüber nach. Vielleicht kommt mir ja noch ne ganz andere Idee...

  • Hallo Luis, hallo Wolfgang,

    die Sache mit der Luft im System bzw. die Problematik mit der Leckage könnte man evtl. dadurch umgehen, dass man den Zylinder, der mit der Spindel o.ä. angetrieben wird, vom Volumen her etwas größer macht. Wenn also dein Zylinder im Hubmast an seine Endlage gefahren ist, ist der Zylinder mit dem Spindelantrieb noch nicht an der Endlage. Sollte also eine kleine Leckage vorhanden sein und mit der Zeit etwas Öl im System verloren gehen, kann das somit ausgeglichen werden. Zu beachten ist dabei jedoch der maximale Druck im Stystem, der durch die Kraft der Spindel und die Kolbenfläche entsteht. Die Schläuche müssen entsprechend ausgelegt sein..

    Mein Vater prüft dieses System gerade für die Abstützung seines Raupenkrans.. Das Problem ist, dass er den Kran mit vier Stützen gleichmäßig hochheben will und das mit einem System aus Pumpe und Ventilen nicht ganz einfach ist. Das Öl sucht sich da ja immer den Weg des geringsten Widerstands, sodass die Zylinder nicht gleimäßig ausfahren. Die Idee ist nun ähnlich wie bei deinem Stapler, für jeden der vier Abstützzylinder einen weiteren Zylinder im Gehäuse vorzusehen. Die Zylinder im Gehäuse sind mit einem Spindelantrieb gekoppelt, sodass alle vier Abstützzylinder gleichmäßig ausfahren sollten.
    Wenn ich nähere Erkenntnisse habe, gebe ich dir bescheid ;)

    MFG Hanno

  • Vielen Dank, das wäre sehr nett.
    Die Idee mit dem größeren Volumen am Steuerzylinder ist auch sehr gut!