Caterpillar Grader 12F

  • Hallo Christian,

    absolut geil was Du da zauberst. :Top:
    Wenn ich das richtig sehen wirst Du 2 Motoren einbauen und jedes Tandemgetriebe ist dann gleichzeitig auch ne Pendelei.
    Raffinierte Technik :respekt:

  • Hallo Tommi,

    der Grader wird nur einen Antriebsmotor erhalten und ich werde auch auf ein Differential verzichten: der Grader wird eigentlich nur auf einigermaßen geraden Bereichen des Parcours vor- und zurückfahren, um das Planum herzustellen (d.h. er muß kein "Kurvenkünstler" sein).

    Hier ein CAD-Bild der aktuellen Planung:


    …aber noch eine Frage an die Experten:
    ich habe inzwischen den gesamten Scharstuhl mit Schild gewogen: ca. 700g ; d.h. an den beiden Hebeln am Rahmen hängen jeweils ca. 350g. Der Hebelarm ist 22,5mm lang, d.h. auf der Welle zum vorderen Schaltgetriebe wirkt ein Drehmoment von ca. 7,7 Ncm (2,25cm x 3,43N).
    Im vorderen Schargetriebe habe ich Zahnräder von Mädler (Stahl, Modul 0,5) und Mädler gibt an, das mit diesen Zahnrädern nur 5,5 Ncm zu übertragen sind.
    Ich habe daraufhin meine Maschinenelemente-Fachbücher hervorgekramt und die Materialspannung am Zahnfuß der Zahnräder nachgerechnet: die Spannung liegt weit unter der zulässigen Spannung für Stahl.

    Ich vermute daher, dass Mädler bei den zulässigen Drehmomentwerten eine hohe Sicherheit einbezieht…habt Ihr ähnliche Erfahrungen??

    hier nochmal die Bilder dazu:

  • Hallo zusammen,

    inzwischen sind auch die nächsten Faulhabermotoren eingetroffen, sodass ich an der Scharverstellung weiterarbeiten konnte. Für die Drehung des Scharstuhls verwende ich einen Motor mit 12mm Durchmesser mit einem 20,6:1-Getriebe.

    Auch wurde ein weiteres Umlenkgetriebe eingebaut:

    Blick von unten in den vorderen Rahmen mit Faulhabermotor und Umlenkgetriebe:

    Damit die Drehung auch bei allen Stellungen des Scharstuhls funktioniert, besitzt die Kardanwelle vom Rahmen zu Scharstuhl einen Längenausgleich über ein Vierkantrohr:


    …und hier noch ein Video zum Funktionstest:
    hn9ZmA4jkTU

  • Hallo Christian!

    Habe ja schon bei Youtube kommentiert, wollte Dir aber auch zu dieser Spitzenleistung gratulieren!

    Vor Jahren habe ich einen Grader #16 gesehen, der hat einige ähnliche Merkmale wie Dein 12F - besonders die kräftigen Wellen zum Antrieb der Hubfunktion haben mich schwer beeindruckt :)

    Zu Deiner Frage bezüglich der Dimensionierung der Zahnräder: Bei meinem Grader versehen Metallgetriebe-Servos diese Aufgabe. Mit kleinerem Modul und geringerer Zahnbreite - ich bin sicher, dass Du mit Modul 0.5 kein Problem haben wirst und die Mädler-Angaben sich auf eine "industrielle" Lebensdauer beziehen.

    Finde es super, wie Du den verfügbaren Platz so gut nutzt :)
    Die Kombination der Mitnehmer und Inbusschrauben - da muss man erstmal drauf kommen :)

    Zu Deinem Lenkservo: Es gibt auch Wellenadapter, die auf den Vielzahn passen, damit hat man etwas mehr Einstellmöglichkeiten als mit einem Vierkant, aber so genau wie Du arbeitest, ist das wohl gar kein Problem!

    Beste Grüße
    Jens

  • Hallo Jens,

    Danke, für Dein Lob (ich dachte schon, es antwortet gar keiner...). An die Variante mit den Wellenadaptern habe ich auch gedachte, habe mich dann aber für meine Lösung entschieden.

    Inzwischen konnte ich die Antriebseinheit zusammenbauen. Wie bereits beschrieben, habe ich auf ein Differential verzichtet. Die gesamte Einheit wird mit 4 Schrauben unter den hinteren Rahmen geschraubt.

    Ansicht von Unten: hier wird später noch ein Abschirmblech unter das Getriebe geschraubt, um dass Eindringen von Sand zu verhintern.

    Das Zahnrad auf der Zwischenwelle wurde aus Stirnrad und Kegelrad zusammengesetzt und dann mit einer Passfeder gesichert.


  • Hallo Christian,

    :W: so eine Perfektion sieht man echt selten... es macht einfach nur Spaß Deinen Baubericht zu verfolgen!
    03-Sterne03-Sterne03-Sterne01-Stern

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...

  • Ich sag's ja: Platznutzer!
    Und trotz der Platznot ist alles schön dimensioniert :)
    Wie stellst Du das Axialspiel der Bogie-Zentralachse ein?
    Für nen Starrrahmen-Grader sollte das ohne Diff gehen. Die Originale schalten beim Graden meist die Sperre zu, glaube ich. Bei meinen Radnabenmotoren nervt mich das Durchdrehen einzelner Räder. Auch wenn es mir hauptsächlich um die Funktion geht, das stört optisch schon. Das Problem hast Du natürlich nicht.

    Könntest Du bei Gelegenheit mal grob Radstand und Breite durchgeben?

  • Hallo Jens,

    Bogie-Achsen…wieder etwas dazugelernt: Der Begriff war mir neu.

    Die zentrale Achse besteht aus 8mm Silberstahl und ist an den Enden auf 6mm abgedreht (für Kugellager und äusseres Ritzel). Die verbleibende Länge mit Durchmesser 8mm ist genau auf die Rahmenbreite abgestimmt : ich habe auf jeder Seite 0,2mm Spiel eingeplant (irgendwo muss man ja auch seine eigenen Fertigungstoleranzen ausgleichen können). Wenn mir dies später zu sehr "klappert" werden hier noch Passscheiben eingesetzt. Die Ritzel werden jeweils mit Spannhülsen mit der Welle verstiftet.

    …und noch ein paar Maße:
    Gesamtlänge (ohne Anhängerkupplung) : 581mm
    Radstand Bogie-Achse : 109mm
    Radstand Vorderachse bis Zentralachse hinten : 428,5
    Breite (über die Reifen) : 173,5mm
    Scharbreite : 261mm

  • Danke für die Infos!
    Wirklich nicht viel Platz, aber Du packst das :)

    Sicher nichts Neues für Dich, aber weswegen ich frug:
    Bei der Lagerung der Bogies auf der Welle kommt erschwerend dazu, dass ja ständig die angetriebenen Räder versuchen, die Bogies in Vorspur (beim Vorwärtsfahren) / \ zu bringen. Das mit den bei Bedarf einsetzbaren Passscheiben klingt nach ner guten Möglichkeit!

  • Hallo zusammen,

    die ungeliebte Aufgabe des Felgen-Drehen ist nun auch beendet und der Grader steht nun endlich auf seinen eigenen 6 Rädern.

    Die Einzelteile der hinteren Stosstange:

  • Sehr sehr lecker!

    Aber ich bin ja nie zufrieden :D

    Verrätst Du uns, was der im CAD-Modell rote Getriebemotor tut, den man jetzt auch eingebaut im Hinterwagen sieht?
    Bleibt eigentlich nur noch die seitwärtliche Verstellung der Deichsel durch den dritten "Zylinder"?

    Ganz am Anfang sieht man hier die Zähne, die ich meine:
    http://www.youtube.com/watch?v=89MCFfoFHA4
    Der Rest des Videos ist auch interessant, denke ich (wer's noch nicht kennt).

    Beste Grüße
    Jens

  • Hallo Jens,

    Du hast Recht: der kleine Faulhaber ist später für die Querverstellung des Scharstuhls zuständig. Das Getriebe am Rahmen hierzu wird noch eine echte Herausforderung...

  • Da bin ich gespannt, was Du da austüftelst.
    Auf den ersten Blick scheint die Verzahnungsgeometrie ja auch nicht gerade null8fuffzehn zu sein.
    Aber Du schaffst das :)

  • Hallo Christian

    einfach klasse was Du da auf die Räder stellst. :respekt:
    Ist mein absolutes Lieblingsthema !!!

    Meinst Du nicht, daß der Grader zumindest auf den Hinterachsen ein bischen breitere Schlappen vertragen könnte ?
    Der Schubkraft kann es nur förderlich sein.

  • Bin jetzt zu faul, die originalen Abmessungen rauszusuchen, aber die haben schon recht schmale Reifen, zumindest normalerweise:

    http://www.youtube.com/watch?v=X8JvQgHf5ic&feature=related

    Edit:
    Doch mal geguckt.
    Den 12F gab es mit 13x25 (wohl standard) und 14x24

    Der 14x24 hat die Abmessungen:
    Breite 381mm
    Durchmesser 1354mm

    http://www.tiresinternational.net/showcaseproduc….htm?ID=5644531

    Der 13x25 hat die Abmessungen:
    Breite 379
    Durchmesser 1342
    http://pdf.directindustry.com/pdf/michelin/t…-12958-_30.html

    Originalabmessungen können durchaus variieren.

    Einmal editiert, zuletzt von JensR (15. März 2012 um 00:03)

  • Hallo Christian ,

    der Grader wird echt der Hammer :Top:
    Immer wieder schön hier zu schauen wie du alles umsetzt.

    Beste Grüße
    Bernd
    ____________________________________________________

    Auf dauer hilft nur Hiab Power :D

  • Danke für Eurer Lob...

    Meinst Du nicht, daß der Grader zumindest auf den Hinterachsen ein bischen breitere Schlappen vertragen könnte ?
    Der Schubkraft kann es nur förderlich sein.

    Hallo Tommi,

    Die Reifenauswahl ist immer ein Kompromiss :
    - welche Durchmesser und Breiten finde ich bei den verschiedenen Anbietern,
    - wenn Durchmesser und Breite passen: gibt es diesen Reifen auch mit einem passenden Baumaschinenprofil ?

    Der ausgewählte Reifen hat einen Durchmesser von 94mm und eine Breite von 26mm; damit entspricht er ungefähr der Basisausstattung von 13.00-24.

    Ausserdem finde ich, dass gerade bei diesem Oldtimer die schmalen Reifen dazugehören. Da war mir das vorbildliche Aussehen wichtiger. Ich will auch keine "großen Berge" vor mir herschieben, sondern nur das letzte Feinplanum herstellen. Für das Grobe sind dann die Planierraupen zuständig.